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Trump will berüchtigtes Alcatraz-Gefängnis wieder öffnen

Die Haftanstalt auf einer Insel vor San Francisco war das am meisten gefürchtete Gefängnis in den USA und wurde weltbekannt. Donald Trump will es wieder für Häftlinge nutzen – als Signal der Härte.

Das Gefängnis Alcatraz war berüchtigt für harte Haftbedingungen. (Archivbild)
Foto: John G. Mabanglo / dpa

US-Präsident Donald Trump will das berüchtigte Gefängnis Alcatraz wieder in Betrieb nehmen und dort künftig Schwerverbrecher wegsperren. Der Republikaner kündigte auf der Plattform Truth Social an, er weise die zuständigen Behörden an, ein «vergrößertes und umgebautes Alcatraz wiederzueröffnen, um Amerikas skrupelloseste und gewalttätigste Straftäter unterzubringen». Alcatraz solle als Symbol für Recht und Ordnung dienen. Details für das ambitionierte Vorhaben nannte er nicht. 

Gefürchtetes Gefängnis mit berüchtigten Insassen

Von 1934 bis 1963 war Alcatraz das am meisten gefürchtete Gefängnis der USA. Die Felseninsel «The Rock» galt als ausbruchsicher – und als Verbannungsort für die «Schlimmsten der Schlimmsten». Hier mussten Gangster-Legenden wie Al Capone unter schärfsten Bedingungen ihre Strafen absitzen – aber auch unbekannte Häftlinge, die als besonders gefährlich oder gewalttätig eingestuft wurden oder denen ein großes Ausbruchsrisiko nachgesagt wurde. 

Die Insel dient heute als Museum und Vogelschutzgebiet, das unter Denkmal- und Naturschutz steht. Nach der Schließung wurde Alcatraz auch als Kulisse für Hollywood-Filme genutzt und erlangte Berühmtheit durch Gangstergeschichten und Abenteuerkrimis mit Filmstars. Der Name ist weltweit bekannt.

Trump schrieb, in der Vergangenheit hätten die USA nicht gezögert, die gefährlichsten Kriminellen weit weg von allen zu halten, denen sie schaden könnten. «So sollte es auch sein. Wir werden diese Serientäter, die auf unseren Straßen Schmutz, Blutvergießen und Chaos verbreiten, nicht länger dulden», mahnte der 78-Jährige und betonte: «Die Wiedereröffnung von Alcatraz wird als Symbol für Recht, Ordnung und Gerechtigkeit dienen.»

Geschlossen wegen zu hoher Kosten

Laut Angaben der Behörde, die für Bundesgefängnisse zuständig ist, waren im Alcatraz-Gefängnis im Laufe der Jahre durchschnittlich immer nur etwa 260 bis 275 Insassen untergebracht. Die Haftanstalt hat nie ihre volle Kapazität von 336 Häftlingen erreicht. In Alcatraz waren weniger als ein Prozent aller Bundesgefangenen inhaftiert.

Grund für die Schließung war nach Angaben der Behörde damals, dass «der Betrieb der Einrichtung zu teuer war». Der Betrieb von Alcatraz habe fast drei Mal so viel gekostet wie der jedes anderen Bundesgefängnisses. «Die Hauptkosten wurden durch die physische Isolation der Insel verursacht (…). Diese Isolation bedeutete, dass alles (Lebensmittel, Vorräte, Wasser, Treibstoff usw.) per Schiff nach Alcatraz gebracht werden musste.» Die Bundesregierung habe daher damals entschieden, dass es kostengünstiger sei, eine neue Einrichtung zu bauen, als Alcatraz offenzuhalten.

Trump scheinen derlei Überlegungen egal. Es ist völlig offen, wie lange ein Wiederaufbau der Haftanstalt dauern könnte – und wie teuer der wäre. Dem Präsidenten dürfte es vor allem um die Symbolik der Ankündigung gehen. Der Republikaner inszeniert sich als «Law-and-order»-Mann, der in den USA aufräumen und für Recht und Ordnung sorgen will. Er bemüht sich auf allen Ebenen, Härte zu zeigen und setzt auf Abschreckung. Die Symbolkraft steht dabei im Vordergrund, nicht die Praktikabilität der Vorschläge. 

Guantánamo, Alcatraz – Hauptsache Härte

Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte Trump Ende Januar an, ein großes Haftzentrum für kriminelle Migranten auf dem amerikanischen Militärstützpunkt Guantánamo Bay einzurichten. Er ordnete den Ausbau einer bereits bestehenden, aber wenig bekannten Migranten-Einrichtung dort an. Diese Einrichtung ist zwar vom berühmten Gefangenenlager getrennt, das die Vereinigten Staaten nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Guantánamo Bay errichtet hatten. Allerdings spielte die Assoziation von Guantánamo mit Härte und drakonischen Haftbedingungen wahrscheinlich eine Rolle bei Trumps Idee – als abschreckende Botschaft an Migranten.

https://x.com/DonaldJTrumpJr/status/1884765687719059848

Es war Donald Junior, der damals kurz nach der Ankündigung des Guantánamo-Plans vorgeschlagen hat, auch Alcatraz als Haftanstalt wiederzubeleben. «Das ist eine großartige Idee», schrieb der Trump-Sohn damals mit Bezug auf die Guantánamo-Entscheidung auf der Plattform X. «Vielleicht sollten wir auch Alcatraz wieder eröffnen?!?!»

Auf die Frage eines Reporters, wie er zu dem Vorstoß gekommen sei, sagte der Präsident selbst nun am Weißen Haus: «Es ist einfach eine Idee, die ich hatte.» Alcatraz sei «seit langem ein Symbol für was auch immer. Ich meine, es ist ein trauriges Symbol, aber es ist ein Symbol für Recht und Ordnung».

dpa