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Trump zu Gaza-Deal: Vielleicht nun diese Woche

Die USA hoffen weiterhin auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Präsident Trump bringt nun zum wiederholten Male eine Zeitspanne ins Spiel. Derweil hat der Treibstoffmangel in dem Kriegsgebiet Folgen.

Mehrere Gemeinden in Gaza haben wegen ausbleibender Treibstoffversorgung die Einstellung kommunaler Dienstleistungen angekündigt. (Archivbild)
Foto: Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen zeichnet sich weiterhin kein Durchbruch ab. «Wir reden miteinander und werden das hoffentlich im Laufe der nächsten Woche klären können. Mal sehen, was passiert», sagte US-Präsident Donald Trump am Sonntag vor Journalisten. In den vergangenen Wochen hatte Trump wiederholt solche Zeitspannen für eine mögliche Einigung genannt, die jedoch allesamt ergebnislos verliefen. Die USA, Katar und Ägypten fungieren als Vermittler zwischen Israel und Hamas.

Delegationen Israels und der Hamas befinden sich weiterhin in der katarischen Hauptstadt Doha, um indirekt über eine mögliche 60-tägige Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln zu verhandeln. Laut der israelischen Zeitung ««Yedioth Achronot» hat sich die Stimmung jedoch von Optimismus zu «Pessimismus und Vorsicht» gewandelt. Das Ausmaß des israelischen Truppenabzugs aus Gaza während der Feuerpause stelle weiterhin einen zentralen Streitpunkt dar. 

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte zu Beginn vergangener Woche gesagt, Israel wolle im südlichen Gazastreifen eine «humanitäre Stadt» für 600.000 durch den Krieg vertriebene Palästinenser errichten. Kritiker sprechen von einem Internierungslager, mit dem langfristig eine Zwangsdeportation verbunden sein könnte. Israel spricht davon, Palästinensern eine «freiwillige Ausreise» zu ermöglichen. Für die Hamas ist ein Verbleib israelischer Truppen in einem derart großen Gebiet inakzeptabel. 

Kein Treibstoff: Kommunen in Gaza müssen Dienste einstellen 

Mehrere Gemeinden im mittleren und südlichen Abschnitt des Gazastreifens haben aufgrund fehlender Treibstoffversorgung die Einstellung der kommunalen Dienstleistungen angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Gemeinden, dass sie gezwungen seien, aufgrund der von Israel auferlegten Beschränkungen für den Import von Benzin und Diesel den Betrieb von Brunnen, Kläranlagen und Müllfahrzeugen einzustellen. Dies könnte die bereits prekäre Gesundheitssituation weiter verschlechtern.

UN-Organisationen warnen vor Kollaps humanitärer Hilfe

Bereits zuvor hatten sieben UN-Organisationen, die in Gaza humanitäre Hilfe leisten, vor den potenziell katastrophalen Folgen des Treibstoffmangels gewarnt. «Ohne adäquate Treibstoffversorgung steuert Gaza auf den Zusammenbruch der humanitären Hilfe zu», hieß es in der Stellungnahme, die die Organisationen, darunter das Palästinenserhilfswerk UNRWA und die Weltgesundheitsorganisation WHO, gemeinsam veröffentlichten. 

In den Krankenhäusern würden schon jetzt die Lichter ausgehen, Geburten- und Intensivstationen ausfallen, Krankenwagen nicht mehr ausfahren können. Auch Bäckereien und Gemeinschaftsküchen seien für ihren Betrieb auf Treibstoff angewiesen, ebenso die Wasseraufbereitungs- und Kläranlagen. Es drohe eine Situation zu entstehen, die «die Familien dem Ausbruch tödlicher Krankheiten ausliefert und die meisten verwundbaren Menschen in Gaza dem Tod noch näher bringt». Israel kontrolliert alle Zugänge zum Gazastreifen.

Gesundheitsbehörde: Mehr als 58.000 Tote seit Kriegsbeginn

Der Gaza-Krieg begann mit dem beispiellosen Angriff der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seitdem wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 58.000 Palästinenser in Gaza getötet. Die kaum überprüfbare Zahl macht keine Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern.

dpa