Ob auf Schulhöfen in New York oder Feldern in Kalifornien: Trumps Rückkehr verbreitet Unsicherheit bei Menschen, die ohne gültige Papiere im Land leben. Das hat auch wirtschaftliche Folgen.
Trumps Anti-Einwanderungskurs schürt Angst bei Migranten

Medienberichten zufolge sind in den USA bereits erste Auswirkungen der von Präsident Donald Trump angekündigten Anti-Migrationspolitik zu spüren. In Gemeinden mit einem hohen Migrantenanteil nimmt die Unsicherheit zu.
So berichtete die «Chicago Tribune», dass in einem Stadtteil mit einer großen mexikanischen Gemeinschaft die Straßen wie ausgestorben wirkten. Fliegende Händler blieben fern. Die Parkplätze vor Baumärkten, an denen Tagelöhner in den USA üblicherweise Arbeit suchen, standen leer.
Arbeitskräfte aus Mittel- und Südamerika sind in den USA in der Landwirtschaft, im Bauwesen und im Gastgewerbe von großer Bedeutung. Viele von ihnen leben jedoch ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung im Land und können daher ihre Rechte nicht durchsetzen. Dies führt oft zu prekären Arbeitsbedingungen und extrem niedrigen Löhnen, was die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen unterstützt.
Besorgte Eltern
New Yorks Bürgermeister Eric Adams versuchte laut dem Sender ABC7, die Ängste verunsicherter Eltern zu zerstreuen. In einer Schule im Stadtteil Queens sagte er demnach: «Die Tinte auf diesen Verordnungen ist noch nicht einmal trocken.»
Die Stadtverwaltung hat in Vorbereitung auf mögliche Massenabschiebungen eine E-Mail an alle Schulleiter in der Ostküstenmetropole geschickt. Darin wurde erläutert, wie betroffene Familien unterstützt werden könnten. Gleichzeitig wurden die Schulleiter angewiesen, lokale Behörden zu kontaktieren, bevor sie Beamte der Einwanderungsbehörde ICE in die Schulgebäude ließen.
Unter Trump hat ICE wieder die Befugnis, Migranten ohne gültige Papiere auch an sensiblen Orten wie Kirchen, Schulen oder Krankenhäusern festzunehmen – eine Abkehr von den Schutzregelungen, die unter seinem Vorgänger Joe Biden galten.
Unbestellte Felder
Auch in Kalifornien spürt man die Auswirkungen der verschärften Kontrollen. Laut der kalifornischen Landwirtschaftsbehörde kam die Zitronenernte im Herzen des Bundesstaats bereits vor Trumps Amtseinführung nahezu zum Stillstand, wie der Sender NBC berichtete. Mitarbeiter kamen einfach nicht mehr zur Arbeit.
Experten warnen davor, dass Trumps Anti-Migrationspolitik nicht nur schwerwiegende humanitäre Folgen haben könnte, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen könnte.