Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Übergangs-Präsidentin der Columbia-Universität tritt ab

Die angesehene New Yorker Columbia University kommt nicht zur Ruhe. Begleitet von großen Spannungen mit Donald Trumps Regierung gibt es wieder einen Wechsel an der Spitze der Hochschule.

Im vergangenen Jahr war die Columbia University Schauplatz großer propalästinensischer Proteste . (Archivbild)
Foto: Carlos Chiossone/ZUMA Press Wire/dpa

Begleitet von großen Spannungen mit der US-Regierung gibt es erneut einen Wechsel an der Spitze der renommierten New Yorker Columbia University. Die Interims-Präsidentin der Hochschule, Katrina Armstrong, tritt ab – und teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass sie wieder ihre vorherigen Aufgaben an der Hochschule übernehme. Die Rolle als geschäftsführende Präsidentin fällt mit sofortiger Wirkung Claire Shipman zu. Armstrong hatte die Leitungsrolle nur siebeneinhalb Monate inne.

Im Sommer vergangenen Jahres war die Columbia-Präsidentin Nemat «Minouche» Shafik nach anhaltender Kritik an ihrem Umgang mit propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus zurückgetreten. Auf sie folgte – in geschäftsführender Rolle – Armstrong. Ihr fiel es zuletzt zu, inmitten der großen politischen Spannungen Zugeständnisse an die US-Regierung zu verkünden, die weithin als Kapitulation der angesehenen Universität gewertet wurden. 

Die Universität hat zugestimmt, ihre Richtlinien für Proteste, Sicherheitsregeln und die Abteilung für Nahost-Studien umfassend zu überarbeiten. Zuvor hatte die US-Regierung Druck gemacht mit der Ankündigung, 400 Millionen US-Dollar (etwa 368 Millionen Euro) an Bundesmitteln für die Uni nur bei weitreichenden Änderungen wieder freizugeben.

Andere Unis befürchten ähnliche Konsequenzen

Auch andere renommierte Universitäten wie Harvard, Stanford und die University of Michigan sind Gegenstand von Bundesermittlungen und fürchten ähnliche Konsequenzen. Hochschulleitungen warnen davor, dass das erzwungene Einlenken der Columbia University einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen könnte.

Die Regierung beschuldigte die New Yorker Hochschule, jüdische Studierende nicht angemessen vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt zu haben. Im vergangenen Frühjahr war die Uni Schauplatz großer propalästinensischer Proteste geworden.

Der Fall des palästinensischen Studenten Machmud Chalil sorgt derzeit für großes Aufsehen. Laut der US-Regierung soll der Absolvent der Columbia-Universität Flugblätter mit dem Hamas-Logo auf dem Campus verteilt haben und wird deshalb abgeschoben. Trotzdem besitzt der Student, der mit einer Amerikanerin verheiratet ist, laut seiner Anwältin eine Greencard und somit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA.

dpa