Der Konflikt in der Ukraine ist auch ein Abnutzungskrieg. Kiew setzt dabei darauf, die russischen Streitkräfte vom Nachschub an Treibstoff abzuschneiden. Erneut gibt es Schläge gegen Raffinerien.
Ukraine greift erneut Raffinerien in Russland mit Drohnen an

Die Ukraine hat Raffinerien in zwei russischen Regionen nahe der Wolga mit Drohnen angegriffen. Gouverneur Andrej Botscharow teilte mit, dass in der Nacht die Millionenstadt Wolgograd beschossen wurde. Es gab nur geringe Schäden an einigen Wohnhäusern aufgrund herabfallender Drohnentrümmer.
Das ukrainische Militär hingegen spricht von einem Treffer in der dortigen Raffinerie. «Vorläufigen Informationen nach wurde die Arbeit der Raffinerie gestoppt», teilten die Spezialkräfte der ukrainischen Armee bei Telegram mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Die Raffinerie in Wolgograd gilt als eine der größten Ölverarbeitungsanlagen Russlands und wurde bereits in der Vergangenheit bei Angriffen beschädigt. Sie produziere auch Treibstoff für die russische Armee, hieß es zur Begründung der Angriffe aus Kiew.
Baschkortostan ebenfalls angegriffen
Eine weitere Attacke gab es am Morgen auf die benachbarte Region Baschkortostan. In der Stadt Salawat sei ein zu Gazprom gehörender Chemiebetrieb von zwei Drohnen getroffen worden, bestätigte das Oberhaupt der Region, Radi Chabirow, den Angriff. «Derzeit löschen wir das Feuer, alle Einsatzkräfte sind vor Ort», Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, schrieb er auf Telegram. Das Ausmaß der Schäden müsse noch geprüft werden.
Laut eigenen Angaben hat das russische Militär in der Nacht zum Donnerstag 43 ukrainische Drohnen abgefangen, davon knapp ein Dutzend im Gebiet Wolgograd.
Schläge gegen Ölindustrie
Seit über dreieinhalb Jahren tobt der Krieg Russlands in der Ukraine. Um die Invasion abzuwehren, greift die Ukraine Ölanlagen in Russland an. Dadurch soll einerseits die Treibstoffversorgung der russischen Armee unterbrochen und andererseits Moskau die Finanzierung des Krieges erschwert werden. Das Ausmaß der ukrainischen Angriffe steht in keinem Verhältnis zu den Zerstörungen, die Russland mit seinem Krieg in der Ukraine verursacht.