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Luftangriff auf russische Marineschiffe in Sewastopol, Ukraine behauptet erfolgreichen Angriff mit Marschflugkörpern auf russische Schiffe und Schwarzmeerflotte.

Stadtverwaltung berichtet von schwerem Angriff, unbestätigte Videos zeigen Explosionen. Experten identifizieren britische und französische Waffen im Einsatz.

Blick auf ein großes Landungsschiff des russischen Militärs auf der russisch besetzten Krim.
Foto: -/AP/dpa

Die Ukraine nimmt nach Militärangaben für sich in Anspruch, bei einem nächtlichen Luftangriff auf die Hafenstadt Sewastopol zwei große russische Marineschiffe getroffen zu haben. Es handele sich um die Landungsschiffe «Jamal» und «Asow», teilte das Militär in Kiew. Außerdem seien ein Kommunikationsknotenpunkt und andere Einrichtungen der russischen Schwarzmeerflotte getroffen worden, hieß es in einem Telegrampost.

Stadtverwaltung spricht von beschädigten Fähren

Über einen schweren Luftangriff hatte in der Nacht auch die Stadtverwaltung von Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel berichtet. Stadtchef Michail Raswoschajew sprach auf Telegram vom «massivsten Angriff der vergangenen Zeit», der aber abgewehrt worden sei. In sozialen Medien kursierten nicht verifizierte Videos, die mehrere heftige Explosionen an verschiedenen Stellen von Sewastopol zeigten. Eine unabhängige Bestätigung für die ukrainischen Informationen gab es allerdings nicht. Auch fanden sich im Internet keine Fotos der beschädigten oder zerstörten Schiffe, wie es sonst häufig der Fall ist.

Raswoschajew teilte am Sonntagmorgen lediglich mit, dass fünf kleine Hafenfähren beschädigt wurden. Außerdem wurden 17 Busse und ein Sammeltaxi beschädigt. Ein Mann wurde nach seinen Angaben durch Raketensplitter getötet; vier weitere Personen wurden verletzt.

Marschflugkörper eingesetzt

Experten haben anhand von Internetquellen analysiert, dass die ukrainische Armee mindestens drei Marschflugkörper eingesetzt hat, die von Großbritannien und Frankreich bereitgestellt wurden. Die Ukraine, die selbst keine funktionsfähige Marine hat, hat in den letzten Monaten den Schiffsbestand der russischen Schwarzmeerflotte reduziert. Dadurch wurden mehrere Landungsschiffe für amphibische Operationen außer Gefecht gesetzt. Russland nutzte diese Schiffe, um Soldaten und Geräte auf die Krim zu transportieren. Die Schiffe hätten jedoch auch bei einer Landeoperation an der ukrainischen Küste eingesetzt werden können.

Nach nicht bestätigten Berichten wurde auch ein Treibstofflager in der Nähe des Dorfes Gwardejskoje, nahe der Hauptstadt der Krim, Simferopol, angegriffen. Die Brücke, die das russische Festland mit der annektierten Halbinsel verbindet, wurde vorübergehend für den Verkehr gesperrt.

dpa