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Ukrainischer Geheimdienst: Nordkoreaner schon in Kursk

Seit Tagen kursieren Berichte über Tausende nordkoreanische Soldaten in Russland. Nun meldet der ukrainische Geheimdienst, die Truppen seien schon im Gebiet Kursk.

Kremlchef Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un haben im Juni auch gegenseitigen militärischen Beistand vereinbart, wenn eines der beiden Länder angegriffen wird. (Archivbild)
Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst HUR sind nordkoreanische Soldaten in das umkämpfte russische Gebiet Kursk eingetroffen. Die Einheiten wurden zuvor im Osten Russlands auf Truppenübungsplätzen ausgebildet, wie der Geheimdienst in seinem Kanal bei Telegram mitteilte. Die Ankunft im Raum Kursk, wo ukrainische Truppen seit ihrer Invasion Anfang August bis heute Dutzende Ortschaften besetzt halten, wurde bereits am Mittwoch registriert.

Es gibt keine Bestätigung von der russischen Seite. Jedoch hat Kremlchef Wladimir Putin die Anwesenheit nordkoreanischer Truppen in Russland auf eine Frage hin auch nicht bestritten.

In Kursk könnten die Nordkoreaner die russischen Truppen in ihrem Kampf unterstützen, die Region von den ukrainischen Einheiten zu befreien. Putin hatte zum Abschluss des Brics-Gipfels am Donnerstag in Kasan erklärt, dass Russland und Nordkorea einen allumfassenden Vertrag über ihre strategische Partnerschaft geschlossen hätten, der auch eine militärische Zusammenarbeit beinhalte. Vereinbart wurde auch ein gegenseitiger Beistand für den Fall, dass ein Land angegriffen wird.

Ukraine: 12.000 Nordkoreaner in Russland

Der ukrainische Geheimdienst schätzt, dass derzeit rund 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland stationiert sind, darunter 500 Offiziere und 3 Generäle aus Pjöngjang. Es besteht die Sorge in Kiew, dass diese Truppen bei einer möglichen Invasion in der Ukraine eingesetzt werden könnten, um Erfahrungen in moderner Kriegsführung zu sammeln. Die USA haben hingegen berichtet, dass sie Kenntnisse über 3.000 nordkoreanische Soldaten in Russland haben. Es bleibt jedoch unklar, mit welchem Ziel sie sich dort aufhalten.

Laut Angaben aus Kiew ist der stellvertretende russische Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow für die Koordination des Einsatzes verantwortlich. Vorher hatten Experten auf Probleme hingewiesen, darunter insbesondere Sprachbarrieren. Den Nordkoreanern wurden Munition, Bettwäsche, Winterkleidung, Schuhe und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt, darunter monatlich 50 Meter Toilettenpapier und 300 Gramm Seife, teilte der HUR in Kiew mit.

dpa