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Generalstab der Ukraine widerspricht russischer Einnahme von Städten

Ukrainische Truppen halten in Pokrowsk und Wowtschansk stand. Kreml versucht Verhandlungen zu beeinflussen.

Der Kreml erklärte die stark zerstörte ostukrainische Stadt Pokrowsk für erobert. Kiew sieht das anders. (Archivbild)
Foto: George Ivanchenko/AP/dpa

Der ukrainische Generalstab widerspricht der von Russland behaupteten Einnahme wichtiger ukrainischer Städte – darunter die strategisch wichtige Bergarbeiterstadt Pokrowsk. «Die Einheiten der Streitkräfte der Ukraine setzen die Verteidigungsoperation an den schwierigen Frontabschnitten fort, darunter Pokrowsk, Wowtschansk, Kupjansk», teilte der Stab in sozialen Netzwerken mit. Der Kreml versuche ein weiteres Mal, mit Videos von Flaggenhissungen die Teilnehmer der Gespräche über ein Ende des Krieges zu beeinflussen. 

In Pokrowsk, im Gebiet Donezk, kontrollieren ukrainische Truppen demnach weiter den nördlichen Teil der Stadt. Die Frontlinie verlaufe entlang der Eisenbahnlinie. Die Gruppe russischer Soldaten, die «in einem der Stadtteile» eine russische Flagge zeigten, sei bereits vernichtet worden. Für die Versorgung der Einheiten im Bereich von Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad seien zudem zusätzliche Nachschublinien organisiert worden.

Auch Wowtschansk weiter umkämpft

Im benachbarten Charkiwer Gebiet bleibe die Situation in Wowtschansk nahe der russischen Grenze «angespannt». Die russische Armee versucht dem Generalstab zufolge mit kleinen Infanteriegruppen, die von Drohnen und Artillerie unterstützt werden, Geländegewinne zu erzielen. «Jedoch halten die ukrainischen Verteidiger hartnäckig die Positionen», hieß es in der Mitteilung.

Der Kreml hatte bereits zuvor die Eroberung der Städte Pokrowsk und Wowtschansk bekannt gegeben. Kupjansk war bereits vor mehreren Tagen von Kremlchef Wladimir Putin als erobert erklärt worden. Kiew hatte die russische Darstellung immer abgelehnt.

Seit fast vier Jahren kämpft die Ukraine gegen eine russische Invasion. Am Dienstag reiste der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau, um weitere Gespräche über einen von Washington vorgelegten Friedensplan zu führen. Der Kreml fordert Gebietsabtretungen von der Ukraine und einen ukrainischen Abzug aus der Region Donezk.

dpa