Kosten steigen auf rund zwei Milliarden Euro. Vertrag mit Generalunternehmer im August.
Milliarden Euro teurer: Umbau von Militärflughafen Büchel für US-Jets
Der Umbau des Militärflughafens Büchel in der Eifel für die von der Bundeswehr bestellten US-Tarnkappenjets zur nuklearen Abschreckung wird voraussichtlich rund 800 Millionen Euro teurer als geplant. Das Verteidigungsministerium bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass die Kosten, die ursprünglich auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt wurden, voraussichtlich um diesen Betrag auf rund zwei Milliarden Euro steigen werden. Zuvor hatte die ARD darüber berichtet.
«Die zugrundeliegende Kalkulation umfasst alle heute absehbaren Aufwandspositionen und Kostenfaktoren einschließlich Risikozuschlägen, kann aber aufgrund der besonderen Herausforderungen des Vorhabens keinen abschließenden Festpreis darstellen», teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Weitere Preissteigerungen etwa wegen personeller Verstärkungen zur Einhaltung der «extrem ambitionierten zeitlichen Vorgaben» seien nicht auszuschließen. «Die Gesamtkosten werden nach Abschluss des Projekts 2027 ermittelt.»
35 Kampfjets in den USA bestellt
Die Bundesregierung hat 35 Kampfjets des Typs F-35 in den USA bestellt. Die Flugzeuge sind hauptsächlich für Deutschlands Teilnahme an der nuklearen Abschreckung der Nato vorgesehen. Im Notfall sollen sie die in Büchel gelagerten US-Atombomben einsetzen.
Bereits Ende Juni hatte das Ministerium zugegeben, dass die Kosten um einen dreistelligen Millionenbetrag steigen würden. Im August soll ein Vertrag mit dem Generalunternehmer über den neuen Rahmen unterzeichnet werden. Die Kostensteigerung wird mit den hohen Sicherheitsanforderungen in Verbindung mit dem hohen Zeitdruck erklärt.
«Enorme Sicherheitsvorgaben» der USA
Zu Beginn des Projekts sei nicht abschätzbar gewesen, welche zusätzlichen Kosten die «enormen Sicherheitsvorgaben, die die USA auch noch im Laufe des Prozesses» gemacht hätten, verursachen würde, erklärte die Ministeriumssprecherin. «Eine Verzögerung des Projekts, um höhere Ausgaben zu verhindern, war und ist hingegen keine Option, weil die Zeitlinie für die Stationierung der F-35 ab 2027 nicht verschiebbar ist.» Außerdem würde nach ihren Worten auch eine doppelt so lange Realisierungsdauer «im Normalverfahren» die Kosten erhöhen.