Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Schlechte wirtschaftliche Lage: Deutsche Krankenhäuser mit Rekordverlusten

Umfrage zeigt: 61% der Häuser machten 2023 Verluste, 79% erwarten für 2024 ein negatives Ergebnis.

Die Krankenhäuser in Deutschland beklagen ihre schlechte wirtschaftliche Lage. (Archivfoto)
Foto: Marijan Murat/dpa

Laut einer Umfrage ist die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser so schlecht wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. 61 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben an, im Jahr 2023 Verluste gemacht zu haben, 9 Prozent erzielten ein ausgeglichenes Ergebnis und 30 Prozent verzeichneten einen Überschuss.

Laut einer in Berlin veröffentlichten Umfrage im Auftrag unter anderem der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sind die Werte die schlechtesten seit 2003. Die Befragung wird jährlich durchgeführt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte zuvor darüber berichtet. 64 Prozent der befragten Häuser haben sich das Jahresergebnis demnach zuletzt verschlechtert.

Die befragten Krankenhäuser sehen die Situation im laufenden Jahr als noch schlechter an. Für das Jahr 2024 erwarten sogar 79 Prozent ein negatives Ergebnis, 11 Prozent ein ausgeglichenes Ergebnis und 10 Prozent einen Überschuss.

Belastend wirken sich der Umfrage zufolge besonders Preissteigerungen bei Personal- und Sachkosten aus. Es fehle an der Förderung von Investitionen, bemängelte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Auch die Teuerungsrate schlage zu Buche. «Kliniken dürfen ihre Preise nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen, haben aber dieselben erhöhten Ausgaben wie alle anderen Wirtschaftszweige.» Er warnte vor negativen Auswirkungen auf die Versorgung.

Das «Krankenhaus Barometer» hat das Deutsche Krankenhausinstitut erstellt, das unter anderem von der DKG getragen wird. Die Ergebnisse beruhen den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Umfrage unter Allgemeinkrankenhäusern mit mindestens 100 Betten, die zwischen Mitte Mai und Mitte August durchgeführt wurde. Demnach haben sich 366 Krankenhäuser beteiligt.

dpa