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Umfrage: Mehrheit gegen Rückzug von Brosius-Gersdorf

Wie kann der Konflikt um die SPD-Kandidatin für das Verfassungsgericht gelöst werden? Führende Unionspolitiker legen Brosius-Gersdorf den Verzicht nahe. Das stößt nicht nur in der SPD auf Widerstand.

Selbst die meisten Unionsanhänger sind laut Forsa gegen einen Verzicht von Brosius-Gersdorf. (Archivbild)
Foto: Britta Pedersen/dpa

Laut einer Umfrage sind die meisten Deutschen dagegen, dass die Juraprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf aufgrund der Bedenken in der Unionsfraktion ihre Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht zurückzieht. In der Forsa-Erhebung für den «Stern» sprachen sich 57 Prozent der Befragten gegen einen solchen Schritt aus. Nur 24 Prozent waren der Meinung, dass die von der SPD nominierte Kandidatin aufgrund des Widerstands in der Union freiwillig aufgeben sollte. 19 Prozent haben keine Meinung geäußert.

Am 11. Juli wurde die Wahl von zwei neuen Richterinnen und einem Richter für das Bundesverfassungsgericht kurzfristig von der Tagesordnung des Bundestags genommen, da in der Unionsfraktion zunehmend Bedenken gegen die SPD-Kandidatin geäußert wurden. Obwohl sich die Fraktionsführung zuvor für die Wahl der Juristin ausgesprochen hatte, konnte sie letztendlich die vereinbarte Unterstützung mit der SPD nicht mehr garantieren. Es ist unklar, wie der Konflikt gelöst werden kann. Die SPD hält jedoch an ihrer Kandidatin fest, während führende Unionspolitiker ihr nahelegen, auf ihre Kandidatur zu verzichten.

Das Votum der Wähler von CDU und CSU fällt unter den 1.000 Befragten überraschend deutlich aus: Laut einer Forsa-Umfrage sind auch nur 23 Prozent dafür, dass sich Brosius-Gersdorf wegen der Widerstände in der Union zurückzieht. 59 Prozent lehnen dies ab.

Die Unterstützer anderer Parteien zeigen ein ähnliches Bild: Auch die Wähler der SPD (82 Prozent), Grünen (84 Prozent) und Linken (74 Prozent) sind größtenteils gegen einen Rückzug von Brosius-Gersdorf. Im Gegensatz dazu befürworten 55 Prozent der AfD-Anhänger einen Verzicht, während 28 Prozent dagegen sind.

Die Daten wurden von Forsa für den «Stern» und RTL Deutschland am 17. und 18. Juli telefonisch erhoben.

dpa