Im ARD-Deutschlandtrend rutscht die SPD weiter ab, die Grünen ziehen mit den Sozialdemokraten gleich. Könnten die Bürger über die K-Frage der SPD entscheiden, wäre das Ergebnis klar.
Umfrage: SPD bei 14 Prozent – Viel Zuspruch für Pistorius
Mitten in der Diskussion über ihre Kanzlerkandidatur verliert die SPD weiterhin an Zustimmung. Laut dem neuen ARD-Deutschlandtrend würde die Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz nur noch 14 Prozent erreichen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre (minus 2 Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang November). Damit liegen die Sozialdemokraten jetzt bereits 19 Punkte hinter der Union, die mit 33 Prozent (- 1) weiterhin die stärkste Kraft bleibt.
Sechs von zehn Befragten (60 Prozent) in der Infratest-dimap-Umfrage glauben, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius ein geeigneter Kanzlerkandidat für die SPD wäre. Im Gegensatz dazu sind nur etwa jeder Fünfte (21 Prozent) der Meinung, dass Scholz ein guter SPD-Kanzlerkandidat wäre. Die SPD hat sich offiziell noch nicht entschieden, wer sie in die Neuwahl am 23. Februar führen soll.
Nach der Nominierung von Wirtschaftsminister Robert Habeck als Kanzlerkandidat gewinnen die Grünen zwei Prozentpunkte hinzu und liegen jetzt im Deutschlandtrend bei 14 Prozent, gleichauf mit der SPD. Die FDP würde mit 4 Prozent (-1) unter der Mandatsschwelle liegen. Die AfD verbessert sich leicht auf 19 Prozent (+1) und wäre somit die zweitstärkste Kraft im Bundestag. Die Linke bleibt mit 3 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht wie vor zwei Wochen 6 Prozent.
Infratest dimap hat für den Deutschlandtrend in dieser Woche 1.318 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch befragt. Wenn die Union tatsächlich die nächste Bundesregierung führt, möchten knapp ein Drittel der Wahlberechtigten (31 Prozent) die SPD als Koalitionspartner. Jeder Sechste (16 Prozent) befürwortet bei offener Abfrage eine Koalition mit der AfD. Fast die gleiche Anzahl (15 Prozent) stimmt für eine Koalition mit den Grünen.
Wahlumfragen sind grundsätzlich immer mit Unsicherheiten verbunden. Die Gewichtung der erhobenen Daten wird den Meinungsforschungsinstituten durch nachlassende Parteibindungen und zunehmend kurzfristige Wahlentscheidungen erschwert. Im Grunde genommen stellen Umfragen lediglich das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung dar und sind keine Vorhersagen für das Wahlergebnis.