Eine repräsentative Befragung zeigt, dass Gewalt an Schulen in den letzten Jahren zugenommen hat, besonders bei jüngeren Schulleitungen.
Gewalt an Schulen in Deutschland nimmt zu
Gewalt an deutschen Schulen wird von Schulleitern als zunehmendes Problem angesehen. Dies ergibt sich aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), die in Stuttgart vorgestellt wurde. Unter dem Begriff Gewalt fielen bei der Befragung körperliche und psychische Gewalt sowie Formen des Mobbings.
In Übereinstimmung mit den Angaben gaben 60 Prozent der Befragten an, dass körperliche und psychische Gewalt an ihrer Schule in den letzten fünf Jahren eher zugenommen habe. Lediglich vier Prozent der Befragten stellten einen Rückgang der Gewalt fest. Insbesondere Schulleitungen unter 40 Jahren und Schulleitungen von Haupt-, Real- und Gesamtschulen äußerten sich besonders häufig über eine Zunahme der Gewalt.
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«Der Umgang mit Gewalt hat sich in den letzten Jahrzehnten glücklicherweise verändert. Was früher noch als Kavaliersdelikt verharmlost wurde, wird mittlerweile klar als Gewalt benannt», sagte der VBE-Bundesvorsitzende Gerhard Brand. Vor allem junge Schulleitungen seien mit diesem Bewusstsein aufgewachsen und gingen sensibler mit dem Thema Gewalt um, so Brand.
Mehr als jede dritte Schulleitung kennt Fälle von körperlichen Angriffen
In der Umfrage berichteten viele Schulleitungen von Fällen, in denen Lehrkräfte beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Knapp zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) erinnern sich an einen solchen Vorfall in den letzten fünf Jahren. An mehr als einem Drittel der Schulen wurden Lehrkräfte entweder über das Internet bedroht (36 Prozent) oder physisch angegriffen (35 Prozent). Diese Werte ähneln denen einer Umfrage aus dem Jahr 2022.
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Laut der Erhebung waren vor allem Eltern für psychische Gewalt von Angesicht zu Angesicht verantwortlich, während im Internet Schülerinnen und Schüler am häufigsten die Täter waren. Körperliche Gewalt wurde fast ausschließlich von Schülerinnen und Schülern ausgeübt.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat zwischen Mitte September und Mitte Oktober des vergangenen Jahres über 1.300 Schulleitungen bundesweit befragt. Laut Forsa sind die Ergebnisse mit einer Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten repräsentativ.