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Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein

Immer wieder gab es aber Berichte über tödliche Zwischenfälle bei von der GHF betriebenen Verteilstellen im Gazastreifen. Die Stiftung selbst wertet ihre Mission als Erfolg – beendet sie aber nun.

Die GHF hatte ihren Einsatz im Gazastreifen im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. (Archivbild)
Foto: Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen. Nach der Verteilung von mehr als 187 Millionen Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, «dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen», sagte GHF-Geschäftsführer John Acree. 

Die Stiftung ist demnach seit Wochen im Gespräch mit internationalen Organisationen sowie mit dem US-geführten Koordinationszentrum (Civil Military Coordination Centre, CMCC) in Südisrael, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas überwachen soll. «Es ist klar, dass sie das von GHF erprobte Modell übernehmen und ausweiten werden», sagte Acree den Angaben zufolge. 

Die GHF begann ihren Einsatz im abgeriegelten Küstengebiet im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen. Israel beschuldigte die islamistische Hamas damals, humanitäre Hilfe zu stehlen. Die GHF wurde als Mittel betrachtet, um dies zu umgehen, sowie als Alternative für andere Hilfsorganisationen, die Israel kritisch gegenüberstehen.

Laut GHF sei während des gesamten viereinhalbmonatigen Einsatzes kein einziger Hilfslastwagen der Stiftung geplündert worden. Es gab jedoch wiederholt Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von GHF betriebenen Verteilstellen.

Die Hamas begrüßte das Ende des Einsatzes der GHF. Diese habe mit Israel kollaboriert und dabei einen Verteilungsmechanismus eingesetzt, der «völlig losgelöst von humanitären Grundsätzen» gewesen sein, hieß es in der Mitteilung der Terrororganisation. Dies habe «gefährliche und entwürdigende Bedingungen» für die hungernde palästinensische Bevölkerung geschaffen.

dpa