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Verteilungszentren im Gazastreifen geschlossen,Warnung vor Betreten der Kampfgebiete

Israelische Armee und GHF schließen Zentren; Bewohner vor Betreten der Kampfgebiete gewarnt; Einrichtungen sollen am Donnerstag wieder öffnen.

Die Verteilzentren für Hilfsgüter bleiben heute geschlossen. (Archivbild)
Foto: Mariam Dagga/AP/dpa

Nach Berichten über zahlreiche Tote bei einem Verteilungszentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen bleiben alle Zentren heute geschlossen. Das teilten die israelische Armee und die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die die Mahlzeiten verteilt, in der Nacht auf der Plattform X mit. Die Zentren würden wegen «Renovierungs-, Organisations- und Effizienzverbesserungsarbeiten» geschlossen bleiben, teilte ein Armeesprecher unter Berufung auf die GHF mit. 

Er warnte die Bewohner Gazas davor, sich in Gebiete zu begeben, die zu den Verteilungszentren führen. Die Straßen dorthin würden als Kampfgebiete gelten. «Es ist strengstens verboten, die Bereiche der Verteilungszentren zu betreten!» An diesem Donnerstag sollen die Einrichtungen den Angaben zufolge wieder eröffnet werden. 

Die Verteilung der Hilfsgüter über die Zentren begann die GHF erst vor gut einer Woche. Israel erlaubte nach fast drei Monaten Blockade wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung in begrenztem Umfang.

Israelische Soldaten sollen laut palästinensischen Angaben vom Dienstag erneut viele Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums im Gazastreifen erschossen haben. Mindestens 27 Palästinenser wurden nahe der südlichen Stadt Rafah getötet und etwa 90 weitere verletzt, wie die von der islamistischen Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mitteilte.

Laut der israelischen Armee hatten Soldaten Verdächtige in der Nähe der Verteilungsstelle gesehen, die sich genähert und eine Bedrohung dargestellt hätten. Zunächst hätten die Soldaten Warnschüsse abgegeben. Da die Verdächtigen jedoch nicht zurückgewichen seien, hätten sie auf einzelne Verdächtige geschossen. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Israel erlaubt der GHF, Hilfsgüter im Gazastreifen zu verteilen, um die Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen zu umgehen. Die UN haben dies kritisiert und Israel beschuldigt, humanitäre Hilfe als Waffe einzusetzen.

dpa