Seit Jahren steigen mit immer neuen Krisen und Konflikten die weltweiten Flüchtlingszahlen, aber in diesem Jahr gibt es einen Lichtblick.
UNHCR: Syrien-Rückkehrer Lichtblick in Flüchtlingsstatistik

Gewalttätige Auseinandersetzungen und Bürgerkriege zwingen weiterhin weltweit Hunderttausende zur Flucht, aber das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) kann erstmals seit Jahren einen positiven Trend verzeichnen. Im Weltflüchtlingsbericht heißt es, dass im Jahr 2024 mehr Vertriebene in ihre Heimat zurückgekehrt sind als in den Vorjahren.
Unter den Rückkehrern waren 1,6 Millionen Menschen, die ins Ausland geflüchtet waren. Dies sei in dieser Kategorie die höchste Zahl seit mehr als zwei Jahrzehnten gewesen, so das UNHCR. Die anderen Rückkehrer waren im eigenen Land vertrieben gewesen. In dieser Kategorie war es die zweithöchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen.
Welches Land die meisten Rückkehrer hat
Die positive Entwicklung setzte sich auch in den ersten Monaten dieses Jahres fort. Insbesondere Syrer traten nach dem Sturz des Assad-Regimes in Damaskus im Dezember 2024 die Rückreise in ihre Heimat an, wie UNHCR-Chef Filippo Grandi mitteilte. Insgesamt sind bereits fast zwei Millionen Syrer in das ehemalige Bürgerkriegsland zurückgekehrt.
Die Gesamtzahl der Flüchtlinge weltweit ist mit Stand Ende April im Vergleich zum Vorjahr kaum gestiegen. Es waren 122 Millionen Menschen, fast genau so viele wie ein Jahr zuvor (120 Millionen). Die Zahlen beinhalten sowohl Binnenvertriebene als auch diejenigen, die in andere Länder geflohen sind. Etwa 60 Prozent sind Binnenvertriebene. Laut UNHCR leben rund zwei Drittel der anderen in Nachbarländern ihrer Heimat.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Vertriebenen im Gesamtjahr 2024 um 7 Millionen auf 123,2 Millionen.
Welches Land die meisten Vertriebenen hat
Bereits Ende 2024 waren nicht mehr Syrer die größte Gruppe von Vertriebenen, sondern Menschen aus dem Sudan. Insgesamt 14,3 Millionen Menschen mussten dort aufgrund des Machtkampfs zwischen Regierung und Rebellen fliehen. Syrer bildeten die zweitgrößte Gruppe mit 13,5 Millionen, gefolgt von Afghanen (10,3 Millionen) und Ukrainern (8,8 Millionen).
«Die Suche nach Frieden muss im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen, langfristige dauerhafte Lösungen für Flüchtlinge und andere Menschen zu finden, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen», meinte Grandi.