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Flucht vor den Kämpfen im Gazastreifen,UN-Angaben zu vertriebenen Menschen steigen dramatisch an

Israel blockiert humanitäre Hilfe im Gazastreifen, Zivilbevölkerung leidet zunehmend unter Versorgungsmangel

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor anderthalb Jahren wurden UN-Angaben zufolge rund 90 Prozent der Bewohner des Gazastreifens vertrieben - viele von ihnen mehrfach. (Archivbild)
Foto: Mahmoud Issa/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Seit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen vor mehr als drei Wochen sind dort UN-Angaben zufolge wieder etliche Menschen geflohen. «Schätzungsweise fast 400.000 Menschen sind nach dem Scheitern der Waffenruhe in Gaza vertrieben worden», teilte das Palästinenserhilfswerks UNRWA mit. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.

Die israelische Armee fordert regelmäßig Menschen auf, Gebiete im Küstengebiet zu verlassen, in denen sie gegen die islamistische Hamas vorgehen will – vor kurzem den Großteil der Bewohner der Stadt Rafah.

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel vor anderthalb Jahren wurden laut UN-Angaben etwa 90 Prozent der Bewohner des Gazastreifens vertrieben, viele davon mehrfach. Während einer zweimonatigen Waffenruhe zu Beginn des Jahres kehrten zahlreiche Binnenflüchtlinge in ihre Heimatorte zurück. Israel hat Mitte März die massiven Angriffe wieder aufgenommen, da keine Einigung mit der Hamas über die Bedingungen für eine Verlängerung des Waffenstillstands erzielt werden konnte.

Seit mehr als einem Monat lässt Israel zudem keine lebenswichtigen humanitären Hilfsgüter mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen, um Druck auf die Hamas auszuüben. Das Palästinenserhilfswerk sprach von «der mit Abstand längsten Blockade von Hilfsgütern und Handelslieferungen seit Kriegsbeginn», die derzeit gelte.

https://x.com/UNRWA/status/1910583469538689526

Laut Hilfsorganisationen wird das Leiden der Zivilbevölkerung dadurch stark verschlimmert. Sie warnen ausdrücklich davor, humanitäre Hilfe als Kriegswaffe einzusetzen. Nach Angaben der israelischen Regierung reichen die Vorräte im Gazastreifen noch für mehrere Wochen. Allerdings werden sie von der Hamas kontrolliert.

dpa