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US-Bischöfe gegen Trumps Abschiebepolitik: «Klima der Angst»

Erstmals seit zwölf Jahren bezieht die Bischofskonferenz in den USA Stellung zur Politik des Präsidenten. Mit deutlichen Worten prangern die Bischöfe Trumps Massenabschiebungen an.

Die Bischöfe in den USA sind besorgt über die Zustände in Abschiebezentren. (Symbolbild)
Foto: yonhap/dpa

Die Konferenz der Bischöfe in den USA hat in einer seltenen Erklärung den Umgang der Regierung unter Präsident Donald Trump mit Migranten kritisiert. «Wir lehnen die wahllose Massenabschiebung von Menschen ab», hieß es in der Mitteilung der jährlichen Bischofskonferenz in Baltimore, «wir beten für ein Ende der entmenschlichenden Rhetorik und Gewalt». 

«Es betrübt uns, in welchem Zustand sich die aktuelle öffentliche Debatte befindet und wie Einwanderer verunglimpft werden», schrieben die Bischöfe. Die Bedingungen in den Abschiebezentren seien besorgniserregend. Außerdem herrsche in den Kirchengemeinden ein «Klima der Angst und Sorge». «Uns schmerzt, wenn wir Eltern begegnen, die fürchten, auf dem Weg zur Schule mit ihren Kindern festgenommen zu werden, und Familien zu trösten, die bereits voneinander getrennt wurden.»

Vizepräsident Vance ist prominenter Katholik

Viele führende Mitglieder der Republikanischen Partei von Trump sind Katholiken. Der bekannteste von ihnen ist Vizepräsident JD Vance, der als Erwachsener zum katholischen Glauben konvertiert ist und 2019 getauft wurde. Trump selbst ist Christ, aber kein Katholik. Der Republikaner wird nicht als besonders religiöse Person angesehen, obwohl evangelikale Christen eine wichtige Wählergruppe für ihn sind.

Letzte gemeinsame Erklärung vor zwölf Jahren

Die Erklärung wurde am Mittwoch (Ortszeit) mit einer Mehrheit von 216 zu 5 Stimmen von der Konferenz angenommen. Drei Mitglieder enthielten sich. Trumps Name wurde nicht im Text erwähnt. Laut den Bischöfen ist dies das erste Mal seit zwölf Jahren, dass eine solche Stellungnahme veröffentlicht wird.

Die Bischofskonferenz hatte sich zuletzt 2013 unter Präsident Barack Obama gegen eine obligatorische Kostenerstattung für Verhütungsmittel durch die Krankenversicherung ausgesprochen.

Auch Papst kritisiert Trumps Migrationskurs

An der Spitze von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit steht seit Mai als erster US-Amerikaner Papst Leo XIV, der sich bereits mehrfach deutlich zum Thema Migration geäußert hat. Zuletzt hatte er den Umgang der USA mit Migranten scharf kritisiert. Er äußerte Zweifel, ob dieser mit der Position der katholischen Kirche zum Schutz des Lebens in Einklang stehe.

dpa