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US-Justizministerium beginnt mit Freigabe von Epstein-Akten

Lange hat die Öffentlichkeit darauf gewartet und Druck auf US-Präsident Donald Trump gemacht. Nun hat das Justizministerium begonnen, erste Dokumente und Fotos zum Epstein-Skandal zu veröffentlichen.

Die Epstein-Akten werden freigegeben. (Archivbild)
Foto: Jose Luis Magana/FR159526 AP/dpa

Das US-Justizministerium hat begonnen, Ermittlungsakten zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu veröffentlichen, aufgrund des Drucks der amerikanischen Öffentlichkeit und des Parlaments. Tausende Dokumente und Fotos sind auf der Website des Ministeriums einsehbar. Einige der ersten hochgeladenen Dateien sind geschwärzte Dokumente des US-Bundespolizei FBI.

Vize-Justizminister Todd Blanche erklärte kurz zuvor im Sender Fox News, dass in den nächsten Wochen voraussichtlich noch einmal mehrere hunderttausend Dokumente freigegeben werden sollten. Jede einzelne Seite, die veröffentlicht wird, muss so gestaltet sein, dass die Identität der Opfer geschützt wird.

Die nun veröffentlichten Unterlagen des Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft und des FBI betreffen die Untersuchungen gegen Epstein. Dokumente über seine damalige Vertraute und Komplizin Ghislaine Maxwell sollen ebenfalls veröffentlicht werden. Maxwell wurde im Zuge des Skandals verurteilt und verbüßt eine Haftstrafe. Die Unterlagen sollen auch Informationen über die genauen Todesumstände Epsteins liefern.

Frist wäre abgelaufen

Das US-Parlament hatte dem Justizministerium eine Frist bis zum heutigen Freitag zur Freigabe vieler Akten gesetzt. Das Ganze basiert auf einem von US-Präsident Donald Trump im vergangenen Monat auf Druck des Kongresses unterschriebenen Gesetzes.

Der Fall Epstein hat die Öffentlichkeit seit vielen Jahren beschäftigt. Der einflussreiche US-Multimillionär betrieb jahrelang einen Missbrauchsring, in dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige Opfer wurden. Über mehrere Jahre hinweg soll Epstein auch selbst minderjährige Mädchen in New York und Florida missbraucht haben.

Vor rund 20 Jahren wurde der Fall vor Gericht verhandelt. Epstein bekannte sich zu bestimmten Anschuldigungen schuldig. Jahre später wurde der Fall erneut aufgerollt und der Multimillionär erneut verhaftet. Bevor ein mögliches weiteres Urteil gefällt werden konnte, starb der Finanzier im Jahr 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Suizid wurde als Todesursache im Obduktionsbericht angegeben.

Epsteins unerwarteter Tod und seine zahlreichen Verbindungen zur Welt der Reichen und Mächtigen führten zu Spekulationen über die mögliche Beteiligung einflussreicher Kreise. Prominente und Milliardäre hatten vor seiner Festnahme regelmäßig Kontakt zu ihm – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos zeigen. Es gibt umfangreiche Akten zu dem Fall, von denen bisher nur Auszüge bekannt sind.

Warum Trump wegen der Epstein-Akten unter Druck stand

Trump hatte vor seinem Sieg bei den Wahlen im November 2024 versprochen, die Epstein-Akten vollständig offenzulegen. Da er dieses Versprechen seit seinem Amtsantritt im Januar jedoch nicht eingehalten hat, geriet der Präsident unter zunehmenden Druck – auch von seiner eigenen Partei, den Republikanern.

Trump war jahrelang Teil von Epsteins Umfeld, gab jedoch an, sich dann von ihm abgewandt zu haben. Es gibt auch keine Beweise für Trumps Beteiligung an dem Skandal.

dpa