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US-Regierung will Elite-Uni Harvard stoppen

Heimatschutzministerium entzieht Zertifizierung für internationale Studierende. Konflikt mit Trump-Regierung wegen politischer Vorgaben und Fördermittelkürzungen.

Die Elite-Universität liegt mit der US-Regierung im Clinch. (Archivbild)
Foto: Charles Krupa/AP/dpa

Die US-Regierung plant, Harvard daran zu hindern, internationale Studierende aufzunehmen. Heimatschutzministerin Kristi Noem hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, wie ihr Ministerium in Washington mitteilte. Gemäß der Mitteilung wird es der Universität in Zukunft untersagt sein, im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms neue ausländische Studierende aufzunehmen. Bereits eingeschriebene ausländische Studierende müssen sich daher an anderen Hochschulen einschreiben, da sie sonst ihren Aufenthaltsstatus in den USA verlieren würden.

Bildungseinrichtungen in den USA müssen eine spezielle Zertifizierung im Rahmen eines Bundesprogramms haben, um internationale Studierende aufzunehmen, das vom Heimatschutzministerium verwaltet wird. Harvard soll diese Zertifizierung verlieren. Es ist unklar, ob und in welchem Ausmaß der Entzug rechtlich gültig sein wird.

Streit um politische Ausrichtung

Die Aktion ist Teil eines fortlaufenden Konflikts zwischen der Regierung von US-Präsident Donald Trump und den Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft. Im Gegensatz zu anderen Universitäten widersetzt sich Harvard weitreichenden politischen Vorgaben aus Washington – wie beispielsweise Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen. Die Hochschule reagiert darauf mit rechtlichen Schritten.

Im Rahmen des Konflikts hat die Regierung der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Zur Begründung wurde unter anderem angegeben, dass Harvard nicht entschieden genug gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgegangen sei. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte der Präsident von Harvard, Alan Garber, zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.

Für viele Universitäten in den USA sind die Einnahmen von internationalen Studierenden ein entscheidender Bestandteil des Budgets – insbesondere, da diese oft wesentlich höhere Studiengebühren entrichten als inländische Studierende.

dpa