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US-Regierung will chinesischen Studenten Visa entziehen

Trumps Regierung macht Ernst: Wer als Chinese an einer Hochschule in den USA studiert, muss um die Aufenthaltsgenehmigung bangen – und wer das künftig vorhatte, muss womöglich seine Pläne ändern.

Der von Rubio verkündete Kurs dürfte die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärfen. (Archivbild)
Foto: Jose Luis Magana/FR159526 AP/dpa

Die US-Regierung will in den Vereinigten Staaten studierenden Chinesen das Visum entziehen und die Regeln für künftige Antragsteller aus der Volksrepublik verschärfen. Unklar blieb zunächst, wie viele Studierende vom Entzug der Aufenthaltsgenehmigung betroffen wären – und inwiefern es Ausnahmeregeln geben könnte. Außenminister Marco Rubio teilte bloß knapp mit, seine Behörde werde mit dem Heimatschutzministerium zusammenarbeiten, «um chinesischen Studenten, darunter solchen mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei oder in kritischen Studienfächern, aggressiv das Visum abzuerkennen».

Zusätzlich werden die Visakriterien für alle Bewerber aus China und Hongkong überarbeitet, die zukünftig einer schärferen Prüfung unterzogen werden sollen, wie aus einer kurzen Mitteilung aus zwei Sätzen hervorgeht. Gleichzeitig äußerte sich Rubio auch – noch knapper – auf der Plattform X.

https://x.com/SecRubio/status/1927859105282015532

Spannungsgeladene bilaterale Beziehungen

Die ohnehin schon erheblichen Spannungen zwischen China und den USA haben sich seit Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Januar nochmals verschärft. Die beiden größten Volkswirtschaften ringen auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene um Einfluss – und tragen zurzeit unter anderem einen aggressiven Handelsstreit aus, dessen Folgen die Weltwirtschaft belasten.

Laut dem Institute of International Education (IIE) waren im akademischen Jahr 2023/2024 etwa 277.000 chinesische Studierende an US-Hochschulen eingeschrieben. China war somit die zweitgrößte Gruppe internationaler Studierender nach Indien. Ausländische Studierende sind für viele US-Hochschulen eine wichtige Einnahmequelle, da sie in der Regel deutlich höhere Studiengebühren als einheimische Studierende zahlen.

Härtere Linie auch bei anderen Nationalitäten

Die US-Medien hatten kürzlich berichtet, dass die US-Regierung plant, angehende ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen strenger zu überprüfen. Das Außenministerium hat US-Botschaften und Konsulate weltweit angewiesen, vorerst keine neuen Termine für Visa-Anträge zu vergeben, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht. Bereits vereinbarte Termine sollen jedoch bestehen bleiben.

Laut Berichten betroffen sind Visa der Kategorien F, M und J – diese gelten beispielsweise für Studierende, Austauschschüler, Praktikanten und Au-pairs. Medien zitieren aus dem Dokument, dass in den nächsten Tagen weitere Anweisungen dazu folgen sollen. Der geplante Hintergrund dieser Maßnahme ist eine Erweiterung der Überprüfung der Social-Media-Aktivitäten von Visa-Antragstellern.

dpa