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USA und Nato unterstützen Ukraine mit Luftabwehrsystemen

Die USA und weitere Nato-Staaten wollen der Ukraine zusätzliche Ausrüstung zur Abwehr russischer Luftangriffe liefern, um die Luftverteidigung zu stärken.

Biden kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine an.
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die USA und weitere Nato-Staaten wollen der Ukraine zusätzliche Ausrüstung zur Abwehr russischer Luftangriffe liefern. Das kündigte US-Präsident Joe Biden bei einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Verteidigungsbündnisses in Washington an. In einem gemeinsamen Statement der USA und mehrerer Partner war auch die Rede von «zusätzlichen» Patriot-Luftabwehrsystemen. 

Außerdem sollten Dutzende taktischer Luftabwehrsysteme – etwa vom Typ Nasams oder Iris-T – an Kiew gehen, hieß es darin weiter. «Diese Systeme werden die Luftverteidigung der Ukraine weiter ausbauen und stärken.» Die gemeinsame Erklärung kam unter anderem von den USA, Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Italien. 

Biden betonte bei seiner Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs, dass die Ukraine im Verlauf des kommenden Jahres ebenfalls Hunderte zusätzliche Abfangjäger erhalten solle, um die ukrainischen Städte vor russischen Raketen zu verteidigen.

In den vergangenen Monaten hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eindringlich darauf hingewiesen, dass weitere Patriot-Systeme erforderlich seien, um die ukrainischen Städte und Ballungsräume zu schützen.

Bislang haben die USA der Ukraine bereits ein Patriot-System bereitgestellt. Biden genehmigte die Lieferung vor etwa anderthalb Jahren, als Selenskyj zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs in die USA gereist war. Die US-Regierung liefert der Ukraine auch regelmäßig Patriot-Raketen.

Nach eigenen Angaben hat Kiew bisher insgesamt vier Patriot-Systeme erhalten. Drei davon wurden von Deutschland bereitgestellt. Ein weiteres wurde unter anderem von Rumänien in Aussicht gestellt.

Das Patriot-Flugabwehrraketensystem ist eines der modernsten der Welt. Es dient dazu, feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper zu bekämpfen. Die Abwehrraketen können Ziele in einer Entfernung von etwa 100 Kilometern und in Höhen von bis zu 30 Kilometern treffen – je nach Art des Lenkflugkörpers. Ein Radar identifiziert zunächst die feindlichen Flugobjekte am Himmel. Im Ernstfall feuern Soldaten im Leitstand die Lenkflugkörper ab, um die Ziele zu neutralisieren.

Beim Nato-Gipfel in Washington ist der Krieg in der Ukraine eines der Hauptthemen. Die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses feiern dort das 75. Jubiläum der Nato.

In der heißen Phase des US-Wahlkampfs findet das Treffen statt. Im November werden in den USA Präsidentschaftswahlen abgehalten. Biden kämpft gegen Herausforderer Donald Trump an allen Fronten, um seine Kandidatur für die Wahl zu retten, nachdem er bei seinem TV-Debakel vor einer Woche einen desaströsen Auftritt hatte, sich mehrfach versprochen und den Faden verloren hatte. Nach dem Auftritt entbrannte in den USA eine Debatte darüber, ob Biden der richtige Kandidat der Demokraten für die Präsidentenwahl im November ist.

dpa