Amerikas Stars scheuen sich nicht, im US-Wahlkampf öffentlich Stellung zu beziehen. Sängerin Lizzo und Rapper Usher rühren die Werbetrommel für Demokratin Harris.
Usher und Lizzo machen Wahlkampf für Harris in Swing States
Im Wahlkampf erhält die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Unterstützung von zwei Musik-Superstars: Bei Veranstaltungen in den entscheidenden Swing States Michigan und Georgia warben die Sängerin und Rapperin Lizzo («Truth Hurts») und der Rapper Usher («Yeah!») für die US-Vizepräsidentin, die am 5. November gegen den Republikaner Donald Trump antritt.
Georgia und Michigan gehören zu den sogenannten Swing States, in denen das Ergebnis zwischen Harris und Trump besonders knapp werden kann. In diesen hart umkämpften Bundesstaaten machen beide deshalb verstärkt Wahlkampf. Bei einer Veranstaltung in Pennsylvania, ebenfalls ein Swing State, nannte Trump Harris unterdessen eine «beschissene Vizepräsidentin».
Usher ruft zur Stimmabgabe für Harris auf
«Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft», sagte Usher in Atlanta, wo er seine Musikkarriere begonnen hat. «Es spielt keine Rolle, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt.» Das Publikum feierte den 46-Jährigen und sang gemeinsam mit ihm. Usher rief die Menschen auf, ihre Stimme bei der Wahl früh abzugeben und sagte weiter mit Blick auf den Wahltag: «Alles, was wir in den nächsten 17 Tagen tun, wird das Leben unserer Kinder, unserer Enkelkinder und der Menschen, die wir am meisten lieben, beeinflussen.»
Harris: Was Jimmy Carter kann, könnt ihr auch
Nach Angaben des Wahlkampfteams von Harris waren bei der Veranstaltung rund 11.000 Menschen. Sie komme aus der Mittelschicht, betonte die Demokratin. «Und ich werde nie vergessen, woher ich komme», sagte sie etwa in ihrer Rede in Atlanta. «Trump wird Milliardären und Konzernen massive Steuersenkungen gewähren – wie beim letzten Mal.»
Mit Blick auf den 100 Jahre alten Ex-Präsidenten Jimmy Carter sagte Harris: «Wenn er seine Stimme früh abgeben kann, könnt ihr das auch!» Carter hatte vor einigen Tagen per Briefwahl in Georgia seine Stimme für Harris abgegeben.
Lizzo: Zeit für eine US-Präsidentin
Die Sängerin und Rapperin Lizzo («Truth Hurts») warb einige Stunden zuvor in ihrer Heimat Detroit in Michigan für Harris. «Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich gewählt habe. Ich habe früh gewählt und ich habe Kamala Harris gewählt», sagte die 36-Jährige bei einer Wahlkampfveranstaltung. «Wenn Sie mich fragen, ob Amerika bereit ist für seine erste weibliche Präsidentin, kann ich nur eines sagen: Es ist verdammt noch mal an der Zeit», so Lizzo weiter. Wenn Harris die Wahl am 5. November gewinne, werde das ganze Land wie Detroit sein – «stolz wie Detroit, widerstandsfähig wie Detroit».
Stars positionieren sich im Wahlkampf
Viele Prominente haben kürzlich deutlich Position bezogen und sich auf die Seite der Demokratin Harris gestellt – darunter Sängerinnen wie Taylor Swift, Billie Eilish oder Beyoncé, Musiklegende Bruce Springsteen und auch Schauspieler George Clooney. Der US-Musiker Usher plant, später gemeinsam mit Harris in Atlanta im umkämpften Bundesstaat Georgia aufzutreten. Trump erhält unter anderem Unterstützung von Rock-Rapper Kid Rock und Rapper Kanye West.
Harris warnt vor Trump: «zunehmend instabil»
Harris selbst beantwortete vor ihrem Auftritt in Detroit einige Fragen der Presse – und äußerte sich dabei unter anderem zu ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump. «Donald Trump hat sich als zunehmend instabil und ungeeignet erwiesen», warnte sie. «Ich denke, das amerikanische Volk sieht das in Echtzeit, und wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass dies eine Person ist, die Präsident der Vereinigten Staaten werden will.» Kurze Zeit später auf der Bühne machte sie sich erneut über Trumps Wahlkampfauftritte lustig. «Er redet die ganze Zeit über sich selbst und über mythische Figuren, nicht über die arbeitenden Menschen, nicht über Sie.»
Trump setzt auf Beleidigungen
Trump machte unterdessen Wahlkampf im ebenfalls hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania und beleidigte Harris dort bei einem Auftritt. Sie sei nicht so klug wie US-Präsident Joe Biden, sagte er über die Demokratin. Dieser sei allerdings auch nicht der Klügste. «Ihr müsst Kamala Harris sagen: Wir können dich nicht ausstehen. Du bist eine beschissene Vizepräsidentin. Mach, dass du wegkommst, Kamala.» Trump setzt immer wieder auf Beleidigungen unter der Gürtellinie und hatte etwa vor einiger Zeit gesagt, Harris habe eine «geistige Behinderung».