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Verband: Viele Politiker setzen auf klimaschädliche Autos

Die Deutsche Umwelthilfe listet jedes Jahr die Dienstwagen von Spitzenpolitikern auf und kritisiert, dass die Fahrzeuge zu viel CO2 ausstoßen würden. Doch die Auswertung hat Schwächen.

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Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert seit Jahren, dass viele Spitzenpolitiker bei der Wahl ihrer Dienstwagen nicht auf die Folgen für das Klima achten. (Symbolbild).
Foto: Jens Kalaene/dpa

Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verwenden Deutschlands Spitzenpolitiker weiterhin zu viele klimaschädliche Dienstwagen. Die Auswertung der Umwelthilfe zeigt, dass viele ihrer Dienstwagen deutlich mehr CO2 ausstoßen als ein durchschnittlich zugelassenes Auto in Deutschland.

Laut der Umwelthilfe fahren 87 von 238 führenden Politikern mit reinen Elektroautos durch das Land.

«Damit zeichnet sich trotz fortschreitender Klimakrise im Bundeskabinett auch nach dem Regierungswechsel kein konsequenter Umstieg auf sparsame Dienstwagen ab», teilte die Umwelthilfe mit. Auf Bundesebene inklusive der Staatssekretärinnen und -sekretäre sei der Anteil an rein batterieelektrischen Dienstwagen im Vergleich zum Vorjahr von 50 auf 57 Prozent leicht gestiegen.

Vier Bundesminister mit reinen Elektroautos unterwegs

Die Daten der Umwelthilfe sind nur begrenzt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht in ihrer Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-In-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Studien zufolge trifft das zwar häufig zu – ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement jedoch tatsächlich so handeln, ist unklar. Darüber hinaus wird für jeden Spitzenpolitiker nur ein Fahrzeug aufgeführt, obwohl vielen mehrere Autos zur Verfügung stehen.

Vier der elf Bundesministerinnen und Bundesminister in der Auswertung fahren reine Elektroautos, darunter Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, Bildungsministerin Karin Prien, Umweltminister Carsten Schneider und Digitalminister Karsten Wildberger. Sechs der Ministerinnen und Minister setzen hingegen auf Plug-In-Hybride, darunter Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, Landwirtschaftsminister Alois Rainer, Bauministerin Verena Hubertz, Verkehrsminister Patrick Schnieder, Justizministerin Stefanie Hubig, Forschungsministerin Dorothee Bär und Arbeitsministerin Bärbel Bas.

Nur ein Ministerpräsident mit Elektroauto aufgelistet

Die Fahrzeuge von Kanzler Friedrich Merz (CDU) und einigen anderen Bundesministern wurden aufgrund ihrer schweren Panzerung wie in den vorherigen Jahren nicht berücksichtigt.

Laut DUH fährt nur Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) von den 16 Regierungschefs der Länder ein Elektroauto. Im letzten Jahr wurde auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher mit einem Elektroauto aufgeführt, dieses Mal ist er mit einem Plug-In-Hybrid in der Liste.

dpa