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Tote und Verletzte bei Angriffen in Ukraine und Russland

Russland hatte seine Angriffe auf das Nachbarland zuletzt massiv intensiviert, nun gibt es erneut Tote. Auch die Ukraine setzt auf Drohnenangriffe, teils bis weit ins russische Hinterland.

Immer wieder greift die Ukraine Russland mit Drohnen an. (Archivfoto)
Foto: Uncredited/AP/dpa

Es gab erneut Tote und Verletzte bei gegenseitigen Attacken im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zwei Menschen starben bei einem russischen Gleitbombenangriff auf Dobropillja nahe der Frontlinie, und Dutzende wurden verletzt. Russland meldete zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen im Westen Russlands und den Abschuss mehrerer Drohnen auch nahe der Hauptstadt. Heute richten sich die Blicke in der Ukraine auf das Parlament in Kiew, wo über die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihr Kabinett abgestimmt werden soll.

Angriff in Dobropillja mit großen Schäden

Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, gab bekannt, dass eine 500-Kilogramm-Bombe über dem belebten Stadtzentrum von Dobropillja abgeworfen wurde.«The Kyiv Independent» berichtete unter Berufung auf Filaschkin, dass das Ziel ein Einkaufszentrum im Herzen der Stadt war. Es gab Dutzende Verletzte. Viele Geschäfte und Hunderte Wohnungen wurden beschädigt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb kurz nach der Attacke auf der Plattform X von «entsetzlichem, dummem russischem Terror» und dem «Versuch, so viele Menschen wie möglich zu töten».

Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen liegt lediglich etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten beinahe 30.000 Menschen in der Stadt.

Ukrainische Medien berichteten auch über einen Drohnenangriff mit Verletzten im Süden der Stadt Nikopol.

Drohnenangriffe auf Moskau, Tote in Belgorod

Seit dem Abend wurden in Russland massive Drohnenangriffe aus der Ukraine gemeldet. In der westrussischen Grenzregion Belgorod wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow eine Frau und ein Mann getötet. Es gab auch Verletzte und beschädigte Häuser. Zudem wurde ein Video einer russischen Abfangdrohne veröffentlicht, die eine ukrainische Drohne abwehrt.

Laut Tass wurden drei Minderjährige in der westrussischen Stadt Woronesch durch den Einschlag von Trümmerteilen verletzt, die zuvor von abgeschossenen Drohnen stammten. Gouverneur Alexander Gussew bestätigte dies. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete auf Telegram, dass in der Nacht drei Drohnen, die sich auf die Hauptstadt zubewegten, abgewehrt werden konnten.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden am Abend Dutzende Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen.

Die Ukraine setzt bei der Abwehr der russischen Invasion auch umfangreiche Drohnen gegen das russische Hinterland ein. Die Schäden und die Anzahl der Opfer stehen jedoch in keinem Verhältnis zu den von Moskau im benachbarten Land verursachten Zerstörungen.

Es ist nicht möglich, die Aussagen beider Kriegsparteien unabhängig zu überprüfen.

Kiews Parlament stimmt über neue Ministerpräsidentin ab

Heute wird in Kiew das Parlament über die Bestätigung der neuen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihres Kabinetts abstimmen. Zuvor wird die bisherige Vize-Regierungschefin ihre neuen Minister in der Obersten Rada vorstellen.

Der ehemalige Regierungschef Denys Schmyhal, der am Mittwoch entlassen wurde, wird nun den wichtigen Posten des Verteidigungsministers im Krieg mit Russland übernehmen. Der ausscheidende Minister Rustem Umjerow wird Botschafter in den USA. Präsident Selenskyj hat das Vorschlagsrecht für den Verteidigungs- und den Außenminister.

Selenskyj hatte Swyrydenko am Montag damit beauftragt, eine neue Regierung zu bilden. Laut Verfassung hätte der Vorschlag formell zuerst von der Parlamentsmehrheit kommen müssen. Schmyhal war seit März 2020 im Amt des Regierungschefs – also lange vor dem russischen Einmarsch im Februar 2022.

dpa