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Verteidigungsminister: Hamas-Sprecher ist «ausgeschaltet»

Der langjährige Hamas-Sprecher Abu Obeida zeigte sich bei Auftritten und Videobotschaften stets vermummt. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Terrororganisation.

Ein Plakat des Hamas-Sprechers Abu Obeida. (Archivbild)
Foto: Marwan Naamani/dpa

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat den langjährigen Sprecher des militärischen Arms der Hamas für tot erklärt. Israel habe den Mann, bekannt unter dem Kampfnamen Abu Obeida, in Gaza «ausgeschaltet», schrieb Katz auf der Plattform X über einem Bild des Sprechers, das mit einem roten X durchgestrichen war. Man habe ihn «zu einem Treffen mit allen eliminierten Akteuren der Achse des Bösen aus dem Iran, Gaza, dem Libanon und Jemen in die Tiefen der Hölle geschickt». 

Er gratuliere der Armee und dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet für «die perfekte Ausführung», schrieb Katz weiter. «Bald, mit der Intensivierung des Feldzuges gegen Gaza, werden dort noch viele seiner Mittäter – die Mörder und Vergewaltiger der Hamas – zu ihm stoßen.»

https://x.com/Israel_katz/status/1962136041902543035

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Angriff auf Abu Obeida zuvor bereits bestätigt. Das Ergebnis des Angriffs sei noch unklar, sagte er allerdings. «Ich hoffe, dass er nicht mehr unter uns ist.»

Netanjahu sagte weiter: «Aber ich merke, dass es niemanden gibt, der diese Frage aufseiten der Hamas kommuniziert. Also werden die Stunden und Tage sicherlich das sagen, was sie zu sagen haben.» Wenig später bestätigte die israelische Armee, dass Abu Obeida bei dem Angriff getötet worden sei.

Hamas-Kreise: Psychologische Kriegsführung Israels

Die islamistische Hamas hat jedoch noch nicht offiziell den Tod ihres Sprechers bestätigt. Laut Hamas-Kreisen sind Gerüchte über seinen Tod Teil der psychologischen Kriegsführung Israels. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, diese Gerüchte nicht zu verbreiten.

Der Zivilschutz, der von der Hamas kontrolliert wird, berichtete am Samstag von mindestens sieben Todesopfern bei einem Angriff im Westen der Stadt Gaza. Ein Wohnhaus im Rimal-Viertel, das vor dem Krieg als eine wohlhabende Gegend galt, wurde angegriffen.

Abu Obeida wurde als einer der prominentesten Vertreter der Terrororganisation angesehen und war bei öffentlichen Auftritten und in Videobotschaften immer nur vermummt zu sehen.

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren hat Israel bereits mehrere hochrangige Hamas-Anführer und Kommandeure getötet, darunter Jihia al-Sinwar, Ismail Hanija und Mohammed Deif.

Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs fast 63.500 Palästinenser getötet und weitere rund 160.000 verletzt. Die Angaben machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Kämpfern der Terrororganisationen und sind nicht unabhängig überprüfbar, aber gelten den UN zufolge als glaubwürdig.

Der Gaza-Krieg begann am 7. Oktober 2023 mit dem Angriff der Hamas und anderer islamistischer Gruppen auf Israel. Bei dem beispiellosen Massaker wurden rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

dpa