Sprecher: Clinton wusste nichts von Taten in Epstein-Affäre
Nach Druck beugte sich US-Präsident Trump und unterschrieb ein Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten. Das Justizministerium hat mit der Veröffentlichung begonnen. Eine Person taucht besonders oft auf.
Das Justizministerium erntet Kritik nach der Veröffentlichung von Epstein-Akten (Archivbild).
Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Ein Sprecher von Ex-US-Präsident Bill Clinton hat das US-Justizministerium für die Veröffentlichung zahlreicher Fotos des Demokraten im Kontext des Skandals um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kritisiert. Es gibt zwei Gruppen von Menschen, schrieb Angel Urena auf X. Eine erste Gruppe, die nichts gewusst und die Beziehung zu Epstein abgebrochen hat, bevor dessen kriminelle Taten ans Licht kamen. Und eine zweite Gruppe, die auch danach ihre Beziehungen zu ihm weitergeführt hat. «Wir gehören zur ersten Gruppe.» Keine noch so große Verzögerungstaktik von Menschen aus der zweiten Gruppe werde daran etwas ändern, schrieb er weiter.
Am Freitagnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte das Justizministerium eine umfangreiche Menge an Fotos und Dokumenten bezüglich des Falls des im Jahr 2019 verstorbenen Sexualstraftäters Epstein auf seiner Website – kurz vor Ablauf einer vom Gesetz vorgegebenen Frist für die Veröffentlichung.
In vielen Aufnahmen ist Clinton zu sehen – beispielsweise beim Schwimmen im Pool mit Ghislaine Maxwell, einer langjährigen Vertrauten von Epstein. Auf anderen Aufnahmen ist er ohne Verbindung zu Epstein und Maxwell zu sehen.
Der republikanische US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, die Aufmerksamkeit auf Clinton zu lenken. Dabei behauptete er, dass dieser auf einer Privatinsel Epsteins gewesen sei. Trumps Stabschefin Susie Wiles widersprach dieser Darstellung: «Es gibt keine Beweise dafür», sagte sie dem Magazin «Vanity Fair». Clintons Sprecher hatte bereits vor Jahren erklärt, Clinton sei «nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida» gewesen.
Der Fall Epstein hat die Öffentlichkeit seit vielen Jahren beschäftigt. Der einflussreiche US-Multimillionär aus New York betrieb jahrelang einen Missbrauchsring, dem Dutzende junger Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Über mehrere Jahre hinweg soll Epstein auch selbst minderjährige Mädchen in New York und Florida missbraucht haben. Er verstarb im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle.
