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Präsidentschaftskandidaten in Polen: Sikorski gegen Trzaskowski

Wer wird die liberalkonservative Bürgerkoalition in die Präsidentenwahl 2025 führen? Sikorski mit internationalen Kontakten oder Trzaskowski mit Bürgernähe und progressiven Ansichten?

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski möchte gerne bei der Präsidentschaftswahl im Mai antreten. Dafür muss er sich einer Vorwahl in seiner Partei stellen. (Archivbild)
Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa

Die liberalkonservative Bürgerkoalition in Polen wird ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl im Mai 2025 durch eine Vorwahl bestimmen. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, am 22. November per gesicherter SMS ihre Stimme abzugeben. Am 23. November wird das Ergebnis bekannt gegeben, wie das Organisationskomitee mitteilte.

Zwei bekannte Politiker der Bürgerkoalition kandidieren: Der Außenminister Radoslaw Sikorski und der Oberbürgermeister von Warschau, Rafal Trzaskowski. Das genaue Datum der Präsidentenwahl ist bisher noch nicht bekannt.

Außenminister Radoslaw Sikorski

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen Polens Nachbarland Ukraine wird der 61-jährige Sikorski derzeit von vielen Beobachtern als aufstrebend angesehen. Als überzeugter Transatlantiker ist er international gut vernetzt und setzt sich entschieden für die Unterstützung der Ukraine ein. Sikorski war bereits von 2007 bis 2014 Polens Chefdiplomat und zuvor Verteidigungsminister. Er ist mit der Historikerin und Publizistin Anne Applebaum verheiratet, die kürzlich in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde.

Obwohl Sikorski als arrogant gilt, überzeugt Trzaskowski als Bürgermeister von Warschau mit seiner Nähe zu den Bürgern.

Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski

Der 52-jährige Trzaskowski setzt sich für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft ein und ließ Kruzifixe in Warschauer Amtsstuben verbieten. Dies macht ihn bei jüngeren und progressiven Polen beliebt, während er für katholisch-konservative Wähler ein rotes Tuch ist. Bei der Präsidentenwahl 2020 erzielte Trzaskowski einen Achtungserfolg: Damals unterlag er dem Amtsinhaber Andrzej Duda in der Stichwahl nur knapp.

Präsident Andrzej Duda von der PiS kann nicht noch einmal antreten

Duda, der aus den Reihen der nationalkonservativen PiS stammt, wird bei der kommenden Wahl nicht erneut antreten können, da er bereits zwei Amtszeiten absolviert hat. Auch die PiS sucht aktuell innerhalb ihrer Reihen nach einem geeigneten Präsidentschaftskandidaten.

dpa