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Waffen und Sprengstoff? Polizeirazzia bei AfD-Politiker

Bei einer Razzia in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei nach eigenen Angaben Waffen und Sprengstoff gefunden. Nach dpa-Informationen geht es um einen AfD-Politiker – der äußert sich dazu.

Bei einem 60-jährigen Mann in Lübtheen hat die Polizei nach eigenen Angaben Waffen und Sprengstoff sichergestellt. (Symbolbild)
Foto: Marius Bulling/dpa

Die Polizei hat bei Durchsuchungen im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns nach eigenen Angaben Waffen und Sprengstoff sichergestellt – nach dpa-Informationen bei dem AfD-Politiker Philip Steinbeck. Steinbeck, der für die AfD im Kreistag von Ludwigslust-Parchim sitzt, schrieb auf Anfrage der dpa: «Schwarzpulver für Vorderlader ist kein Sprengstoff und Deko-Waffen sind keine Kriegswaffen!». Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Eine Sprecherin der Polizei sagte, dass die Funde nun auf ihre strafrechtliche Relevanz untersucht werden müssen, insbesondere ob es sich um scharfe Waffen handelt. Am Mittwochabend informierte die Behörde über Durchsuchungen in Lübtheen (Ludwigslust-Parchim). Es wurde von einem 60-jährigen Tatverdächtigen und dem Verdacht des unerlaubten Waffenbesitzes sowie des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gesprochen. Neben dem Wohngebäude des Mannes wurden weitere Objekte durchsucht. Dabei wurden mehrere scharfe Waffen gefunden, deren Besitz unter anderem gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstößt. Auch eine größere Menge Sprengstoff wurde sichergestellt.

Laut Polizei waren ungefähr 60 Beamte an dem Einsatz beteiligt, darunter Spezialkräfte des Landeskriminalamtes. Auch Sprengstoffhunde und der Munitionsbergungsdienst waren vor Ort.

AfD-Politiker verweist auf eigene Bedrohungslage

«Die Polizei ist hier tatsächlich nicht als mein Gegner», schrieb Steinbeck. Sie gehe einer Bedrohungslage gegen ihn nach. «Seit Monaten gab es immer wieder Vorfälle, die mir Anlass zur zunehmenden Sorge bereiteten.»

Im April dieses Jahres wurde die Polizei nach eigenen Angaben bereits zu demselben Objekt gerufen. Der Hausbesitzer hatte per Notruf zwei bewaffnete Einbrecher in seinem Haus gemeldet, wie die Polizei damals in einer Mitteilung erklärte. Es wurde keine Gefahrenlage festgestellt. Der Hausbesitzer wurde mit einer Pistole angetroffen, die er nach eigenen Angaben zur Selbstverteidigung besaß. Er kooperierte und übergab die Waffe. Um Risiken für sich selbst oder andere auszuschließen, wurden laut Polizei damals alle rechtmäßig registrierten Waffen des Sportschützen sichergestellt.

dpa