Vage Formulierungen und klare Zeitpläne für Reformen und Gesetzesänderungen bis 2028.
Schwarz-Rot: Konkrete Termine aus dem Koalitionsvertrag
Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD viele Ziele festgelegt. Einige Formulierungen sind ungenau. Es gibt jedoch sogar konkrete Termine für andere Vorhaben. Eine Auswahl aus dem schwarz-roten Kalender:
2025
– In diesem Jahr soll die elektronische Patientenakte, die regional gestartet wurde, schrittweise eingeführt werden – von einer bundesweiten Testphase bis hin zur verpflichtenden Nutzung mit Sanktionen, wenn Praxen nicht kooperieren.
– „Noch in diesem Jahr soll eine Kommission Vorschläge für eine erneute Reform des Wahlrechts für den Bundestag vorlegen.“
– In diesem Jahr soll eine Arbeitsgruppe des Bundes und der Länder in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden Vorschläge für eine umfassende Pflegereform vorlegen.
– Ein Monitoring wird für die Energiewende in Auftrag gegeben, um bis zur Sommerpause den zukünftigen Strombedarf sowie den Stand des Ausbaus der Stromnetze und erneuerbaren Energien zu überprüfen.
– „Bis zum Sommer sollen Nachjustierungen bei der bereits gesetzlich eingeleiteten Krankenhausreform abgeschlossen sein. Es handelt sich um eine Umstrukturierung des Netzwerks.“
– Im Herbst soll eine «ergebnisoffene Evaluierung» der seit 1. April 2024 geltenden Legalisierung von Cannabis für Erwachsene vorgenommen werden.
– Bis Jahresende sollen in einem «Sofortprogramm für den Bürokratierückbau» erste Verpflichtungen vor allem für kleine und mittlere Firmen wegfallen.
– Es ist geplant, bis zum Ende des Jahres eine Gesetzgebung zur Modernisierung der Schuldenbremse abzuschließen, um langfristig weitere Investitionen in die Stärkung des Landes zu ermöglichen. Eine Kommission wird Vorschläge erarbeiten.
– Im vierten Quartal 2025 ist geplant, dass eine Kommission Vorschläge für eine Reform des Sozialstaats vorlegt.
2026
– Ab dem ersten Kilometer soll die Pendlerpauschale ab dem 1. Januar dauerhaft auf 38 Cent erhöht werden.
– Zum 1. Januar soll eine «Frühstart-Rente» eingeführt werden, bei der jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein Altersvorsorgedepot eingezahlt bekommt.
– Ab dem 1. Januar wird die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft von 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt.
– Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz soll bis Mitte 2026 novelliert werden, um die Bedingungen für befristete Arbeitsverträge von Forschungspersonal zu regeln.
– Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Koalition, das Änderungen von Geschlechtseinträgen auf dem Amt erleichtert, soll bis zum 31. Juli evaluiert werden.
– Die Wohnkostenpauschale für Studierende mit BAföG soll zum Wintersemester 2026/27 auf 440 Euro pro Monat angehoben werden.
Im Jahr 2026 ist geplant, einen Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde einzuführen.
– „Bis zum Jahr 2026 ist geplant, das Waffenrecht umfassend weiterzuentwickeln.“
2027
Ab dem 1. Januar müssen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 100.000 Euro eine Registrierkasse verwenden.
– Eine Kommission soll bis zum Frühjahr die gesundheitspolitischen Vorhaben des Koalitionsvertrags analysieren und Vorschläge für eine finanzielle Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung machen.
Deutschland plant, sich 2027/28 im UN-Sicherheitsrat um einen nichtständigen Sitz zu bewerben.
2028
– Ab dem 1. Januar 2028 wird die Körperschaftssteuer für Unternehmen in fünf Schritten um jeweils einen Prozentpunkt gesenkt.