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US-Regierung plant Umsiedlung im Gazastreifen

Ein 38-seitiger Prospekt sieht eine Treuhandgesellschaft vor, die Einwohner in abgesperrte Zonen bringen oder zum Ausreisen bewegen soll.

Der US-Präsident hatte bereits im Februar den Gazastreifen für sich beansprucht.
Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge die Übernahme des Gazastreifens und eine Umsiedlung der dortigen Bevölkerung erwägen. Wie die US-Zeitung «Washington Post» weiter berichtete, soll der Gazastreifen für mindestens zehn Jahre unter eine von den USA verwaltete Treuhandgesellschaft gestellt werden. Das Blatt bezog sich auf einen 38 Seiten langen Prospekt, der in der Regierung zirkuliere. 

Die zwei Millionen Einwohner sollen entweder dazu gebracht werden, in ein anderes Land auszureisen oder in abgesperrte Zonen innerhalb des Küstenstreifens gebracht zu werden.

Durch öffentliche und private Investitionen in sogenannte Megaprojekte sollen unter anderem Fabriken für Elektrofahrzeuge, Rechenzentren, Strandresorts und Hochhäuser zum Wohnen entstehen, so die «Washington Post». 

Jeder Palästinenser, der dazu bereit ist, den Gazastreifen zu verlassen, erhält weiterhin 5.000 Dollar (ungefähr 4.280 Euro) und ein Jahr lang Lebensmittel.

Der Plan soll GREAT Trust (Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust), heißen, so die «Washington Post». Er orientiere sich an den bereits im Februar vorgestellten Ideen des US-Präsidenten, den Gazastreifen in eine «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln. 

Damals löste Trumps Initiative einen internationalen Aufschrei und viel Kritik aus. Experten sind der Meinung, dass die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen gegen das Völkerrecht verstößt. Kritiker argumentieren weiterhin, dass Massenumsiedlungen in andere Länder der Region ein destabilisierender Faktor und ein Sicherheitsrisiko für den Nahen Osten darstellen. Andere Kritiker äußerten Bedenken hinsichtlich der Finanzierung und Umsetzung.

dpa