Biden verfolgt Ermittlungen zu Geheimdienstleak genau und bezeichnet Durchsickern von Verschlusssachen als inakzeptabel.
Joe Biden besorgt über Geheimdienstinformationen zu Israels Vergeltungsplänen
US-Präsident Joe Biden ist laut dem Weißen Haus «zutiefst besorgt» über die Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Vergeltungspläne gegen den Iran. Man wisse noch nicht genau, wie die Dokumente in die Öffentlichkeit gelangt seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby. Das US-Verteidigungsministerium untersuche den Vorfall. Ob es sich um einen Leck oder einen Hack handele, könne man noch nicht sagen. Aktuell gebe es keine Anzeichen dafür, dass weitere Dokumente dieser Art in den Umlauf gebracht würden.
Biden sei «zutiefst besorgt über jedes Durchsickern von Verschlusssachen in die Öffentlichkeit, denn das sollte nicht passieren, und es ist inakzeptabel, wenn es passiert», sagte Kirby. Der US-Präsident werde die Ermittlungen dazu genau verfolgen.
Am Samstag wurde erstmals von US-Medien berichtet, dass die US-Regierung ein mögliches Geheimdienstleak untersucht. Die streng geheimen Dokumente, die auf den 15. und 16. Oktober datiert sind, waren seit Freitag im Netz im Umlauf und wurden zunächst auf der Plattform Telegram veröffentlicht, wie CNN berichtete. Eine nicht genannte Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist, hat die Echtheit der Dokumente bestätigt. Laut Axios veröffentlicht das entsprechende Telegram-Konto regelmäßig proiranische Inhalte.
Dokumente sollen Vorbereitungen Israels zeigen
Vor zwei Wochen hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel zurückschlagen wird. Die nun veröffentlichten Dokumente beschreiben Axios zufolge «detailliert Maßnahmen, die in den vergangenen Tagen auf mehreren israelischen Luftwaffenstützpunkten durchgeführt» worden seien.
Weiter zeigten die Dokumente, dass die israelische Luftwaffe nach Angaben des US-Geheimdienstes eine große Übung durchgeführt habe, an der Aufklärungsflugzeuge und wohl auch Kampfjets teilgenommen hätten. «In dem angeblichen Geheimdienstbericht werden auch die Vorbereitungen in israelischen Drohneneinheiten für einen Angriff auf den Iran detailliert beschrieben», so Axios weiter. Ein US-Regierungsvertreter sagte sowohl Axios als auch CNN, dass das mutmaßliche Leck «äußerst besorgniserregend» sei.