Erst vor wenigen Tagen stellte Donald Trump den umstrittenen Vorstoß vor, dass er kriminelle Einwanderer nach Guantánamo Bay schicken will. Nun geht es nach Angaben seiner Sprecherin schon los.
Weißes Haus: Erste Migranten werden nach Guantánamo gebracht

Nach Angaben der US-Regierung von Präsident Donald Trump werden erste festgenommene Migranten auf den US-Militärstützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba gebracht. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte dem Fernsehsender Fox Business: «Heute finden die ersten Flüge mit illegalen Migranten aus den Vereinigten Staaten nach Guantánamo Bay statt.» Details nannte sie nicht. Leavitt betonte aber, der neue Präsident fackele nicht lange und werde «nicht länger zulassen, dass Amerika ein Abladeplatz für illegale Kriminelle aus allen Ländern der Welt ist».
Trump hatte erst vor wenigen Tagen öffentlich verkündet, dass er ein großes Haftzentrum für kriminelle Migranten auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo Bay plane. Dort könnten in Zukunft 30.000 der «schlimmsten kriminellen illegalen Einwanderer» inhaftiert werden. Trump argumentierte, es sei «ein Ort, von dem man nur schwer wieder wegkommt». Der Republikaner wies das Verteidigungs- und das Heimatschutzministerium an, mit den Vorbereitungen dafür zu beginnen. Der Vorstoß stieß sofort auf Kritik.
Der wenig bekannte Teil von Guantánamo Bay
Es besteht seit Jahrzehnten eine wenig bekannte Einrichtung in Guantánamo Bay auf Kuba, in der illegal eingereiste Migranten festgehalten werden, bevor sie in ihre Heimat oder andere Länder abgeschoben werden. Laut US-Medien war dort in vergangenen Jahren jedoch nur eine verschwindend geringe Zahl von Menschen untergebracht. Trump plant nun, die Kapazitäten drastisch zu erweitern.
Der US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba ist vor allem wegen eines umstrittenen Gefangenenlagers berüchtigt, das die USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 errichtet hatten. Zu Spitzenzeiten waren fast 800 Menschen dort inhaftiert. Das Lager wurde damals eröffnet, um vermeintliche islamistische Terroristen ohne Gerichtsverfahren festzuhalten. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die Schließung. Dennoch sind dort immer noch einige Häftlinge untergebracht.
Die vorhandene Migranten-Einrichtung in Guantánamo Bay ist räumlich von dem bekannten Gefangenenlager getrennt.