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Klimakonferenz in Brasilien geht in die Verlängerung

Die Verhandlungen ziehen sich hin, während die Staaten um einen Ausstiegsplan aus Kohle, Öl und Gas ringen.

Weltklimakonferenzen sind dafür bekannt, häufig in die Verlängerung zu gehen.
Foto: -/kyodo/dpa

Die Weltklimakonferenz in Brasilien wird verlängert. Bis zum geplanten Ende um 18.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) konnten sich die rund 200 Staaten in strittigen Fragen nicht einigen. Die Verhandlungen gehen weiter. Besonders heftig wird darum gerungen, ob ein Plan zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas erarbeitet werden soll. Mehr als 80 Staaten – darunter Deutschland – werben dafür, doch die Widerstände etwa bei den Ölstaaten sind groß.

Die UN-Klimagipfel der vergangenen Jahre endeten immer mit einer Verlängerung. In Brasilien mussten die Verhandler zusätzlich etwa einen halben Tag verlieren, da das Gelände aufgrund eines Feuers vorübergehend geräumt werden musste.

Gipfel in kritischer Phase

Die brasilianische Präsidentschaft wollte eigentlich pünktlich fertig werden oder maximal «fünf bis zehn Minuten» überziehen. Doch zuletzt verlief der Gipfel nicht mehr nach ihrem Plan: Einige Runden platzten, weil Länder sich nach Angaben von Beobachtern nicht gesprächsbereit zeigten. Ein Abschlussplenum ließ bis zum frühen Abend auf sich warten.

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) erwartete wenige Stunden vor dem geplanten Ende des zweiwöchigen Treffens «noch harte Verhandlungen.» 

Deutschland und andere lehnen Textentwurf ab

Ein Entwurf der brasilianischen Konferenzleitung für mögliche Beschlüsse, der am Freitagmorgen veröffentlicht wurde, stieß auf viel Kritik. Die EU, Deutschland und viele andere Länder lehnten ihn als inakzeptabel ab. Im Laufe des Tages tauschten die Ministerinnen und Minister der rund 200 Staaten in großen und kleinen Runden ihre Ansichten aus. Brasilien ist damit betraut, einen Kompromiss zwischen stark gegensätzlichen Positionen zu finden. Am Ende muss im Plenum einstimmig abgestimmt werden.

In Dubai wurde vor zwei Jahren bereits vereinbart, sich von Kohle, Öl und Gas abzuwenden – jetzt geht es darum, dies konkret umzusetzen. In Belém geht es auch um finanzielle Unterstützung für ärmere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel, also um Kosten, die von den Industriestaaten getragen werden müssten. Auch hier gibt es große Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ländergruppen.

dpa