Wer ist Friedrich Merz? Der CDU-Politiker hat eine bewegte Karriere hinter sich – von seiner Zeit als Oppositionsführer über seinen wirtschaftlichen Erfolg bis hin zu seiner Kanzlerkandidatur 2025. Erfahre alles über seine Vergangenheit, politischen Positionen und Zukunftspläne.
Wer ist Friedrich Merz? Ein Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des CDU-Politikers
Friedrich Merz ist eine der polarisierendsten Figuren der deutschen Politik. Vom einstigen Hoffnungsträger der CDU, der frühzeitig mit Angela Merkel rang, über seinen wirtschaftlichen Erfolg außerhalb der Politik bis hin zu seiner aktuellen Rolle als CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2025 – Merz hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Doch wer ist Friedrich Merz wirklich? Welche politischen Positionen vertritt er, und wie stehen seine Chancen, Kanzler zu werden?
Die Anfänge: Friedrich Merz‘ Weg in die Politik
Geboren am 11. November 1955 in Brilon, wuchs Friedrich Merz in einer konservativen Juristenfamilie auf. Er studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Marburg und arbeitete zunächst als Richter und Rechtsanwalt. Schon früh engagierte er sich politisch in der CDU und wurde 1989 ins Europäische Parlament gewählt. Fünf Jahre später wechselte er in den Deutschen Bundestag, wo er schnell aufstieg.
Sein größter Karrieresprung kam im Jahr 2000, als er zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ernannt wurde. Damit wurde er Oppositionsführer gegen die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder. Doch sein Aufstieg wurde abrupt gestoppt, als Angela Merkel ihn 2002 von diesem Posten verdrängte.
Die Jahre in der Privatwirtschaft: Erfolg und Einfluss von Friedrich Merz
Nach seiner Niederlage gegen Merkel zog sich Merz 2009 aus der aktiven Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft. Er war unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland tätig und hatte zahlreiche Positionen in Unternehmen inne. Diese Zeit verschaffte ihm wertvolle wirtschaftliche Einblicke, machte ihn aber auch angreifbar. Kritiker warfen ihm vor, zu sehr mit der Finanzwelt verbunden zu sein und nicht mehr die Interessen der einfachen Bürger zu vertreten.
Sein Vermögen wird laut Schätzungen auf etwa zwölf Millionen Euro beziffert. Seine Einkünfte resultieren nicht nur aus politischen Ämtern, sondern auch aus hochdotierten Positionen in der Privatwirtschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland verdiente er beispielsweise mindestens 125.000 Euro pro Jahr. Weitere Einkommensquellen waren Beratungs- und Kontrollfunktionen bei Unternehmen wie der Deutschen Börse AG, der Commerzbank AG und der AXA-Gruppe.
Merz selbst bezeichnete sich 2018 als Teil der gehobenen Mittelschicht, obwohl sein damaliges Jahreseinkommen bereits bei etwa einer Million Euro lag. Diese Selbsteinschätzung stieß auf öffentliche Diskussionen, da ein solches Einkommen ihn eindeutig in die obere Einkommensschicht Deutschlands einordnet.
Das politische Comeback: Der Kampf um die CDU-Führung
2018 kehrte Friedrich Merz in die Politik zurück und bewarb sich um den CDU-Vorsitz, nachdem Angela Merkel ihren Rückzug angekündigt hatte. Trotz eines starken Wahlkampfs unterlag er Annegret Kramp-Karrenbauer. Zwei Jahre später versuchte er es erneut, musste sich jedoch Armin Laschet geschlagen geben. Erst im dritten Anlauf gelang es ihm 2022, den CDU-Vorsitz zu übernehmen. Seitdem hat er die Partei konservativer ausgerichtet und einen wirtschaftsliberalen Kurs verfolgt.
Gegenwart: Friedrich Merz als Oppositionsführer
Als Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat Merz die Aufgabe, die Union als starke Alternative zur Ampel-Regierung zu positionieren. Dabei setzt er auf klare Kante in der Migrationspolitik und wirtschaftliche Reformen. Er fordert unter anderem eine Entlastung der Unternehmen, eine Senkung der Bürgergeldzahlungen und eine striktere Begrenzung der Zuwanderung.
Seine Haltung zur Migrationspolitik sorgt international für Aufsehen. So stimmte die CDU im Bundestag gemeinsam mit der AfD für eine Verschärfung der Asylgesetze. Auch wenn Merz jede direkte Zusammenarbeit mit der AfD ablehnt, wird ihm eine Annäherung an rechte Positionen vorgeworfen.
Internationale Reaktionen auf Friedrich Merz
Internationale Medien verfolgen Merz‘ Kurs mit gemischten Gefühlen. Die britische Financial Times beschreibt ihn als wirtschaftsfreundlichen Politiker, der Deutschland aus der aktuellen Krise führen könnte. Kritisch wird jedoch gesehen, dass er gegenüber China eine harte Haltung einnimmt und deutsche Unternehmen davor warnt, dort zu investieren. Die New York Times sieht in ihm eine konservative Alternative zur aktuellen Regierung, hebt aber auch hervor, dass seine strikte Migrationspolitik Proteste in Deutschland ausgelöst hat.
Die Zukunft: Hat Friedrich Merz eine Chance, Bundeskanzler zu werden?
Mit seiner Nominierung als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2025 steht Friedrich Merz vor seiner größten politischen Bewährungsprobe. Er muss die CDU geschlossen hinter sich bringen und gleichzeitig Wähler aus der Mitte gewinnen. Seine wirtschaftliche Kompetenz wird ihm dabei helfen, doch seine umstrittenen Positionen könnten ihn auch Stimmen kosten.
Herausforderungen für Merz:
- Abgrenzung zur AfD: Merz muss es schaffen, konservative Wähler zu mobilisieren, ohne zu weit nach rechts abzudriften.
- Soziale Themen: Seine wirtschaftsliberalen Positionen könnten ihn für sozial schwächere Wähler unattraktiv machen.
- Koalitionsfrage: Falls er gewinnt, stellt sich die Frage, mit wem er regieren wird. Eine Koalition mit den Grünen erscheint unwahrscheinlich, eine Zusammenarbeit mit der FDP wäre möglich.
Fazit: Ein umstrittener, aber erfahrener Kandidat
Wer ist Friedrich Merz? Er ist ein erfahrener Politiker mit klaren wirtschaftlichen Vorstellungen, dessen konservative Haltung sowohl Zustimmung als auch Ablehnung hervorruft. Seine Kanzlerkandidatur wird die Bundestagswahl 2025 entscheidend prägen. Ob er Deutschland tatsächlich als Bundeskanzler führen wird, hängt davon ab, ob er die richtigen politischen Signale setzt und die Wähler von seinem Kurs überzeugen kann.