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US-Pornodarstellerin löst Empörung im Iran aus

Kritik an Visumvergabe und Verstoß gegen islamische Kleidungsregeln – Reaktionen auf Whitney Wrights Reise

Passanten im Süden Teherans: Im Iran gelten strenge Kleidungsvorschriften. Immer wieder werden Frauen bei Verstößen hart bestraft. (Symbolbild)
Foto: Rouzbeh Fouladi/ZUMA/dpa

Die Reise einer US-Pornodarstellerin in den Iran hat starke Reaktionen hervorgerufen. Iranische Aktivisten haben den Trip der 32-jährigen Schauspielerin in den sozialen Medien scharf kritisiert und sind empört darüber, dass der Islamischen Republik der Frau ein Visum gewährt wird, während vielen Kritikern die Einreise verwehrt bleibt.

In einem Bericht des iranischen Webportals «Rouydad24» fragten die Autoren, wie Wright überhaupt in das konservativ geführte Land einreisen konnte. Pornografie und außerehelicher Sex sind im Iran strengstens verboten.

Die Pornodarstellerin und Schauspielerin Whitney Wright hat vor Kurzem Fotos auf Instagram von ihrem Aufenthalt im Iran veröffentlicht. Mittlerweile wurden die Beiträge auf ihrem Account mit 1,3 Millionen Followern gelöscht. Wright teilt in den sozialen Medien ähnliche Standpunkte wie iranische Spitzenpolitiker und setzt sich für die palästinensische Sache ein.

Kritik an Wright auf Instagram

Kritisiert wurde Wright nun auch, weil sie Bilder von sich veröffentlichte, die sie gemäß der im Iran geltenden islamischen Kleidungsregeln angezogen zeigten. In Kommentaren auf Instagram rechtfertigte sich Wright am Sonntag: «Als Amerikanerin halte ich es für eine besonders schlechte Idee, die Regeln im Iran zu brechen, nicht wahr?», schrieb sie als Reaktion unter einem Medienbeitrag. Mit Blick auf die Kritik an ihren Fotos in dem vorgeschriebenen konservativen Outfit schrieb Wright: «Ich denke, es ist falsch, diese Wut auf mich zu lenken, anstatt auf die Menschen, die diese Gesetze machen.» Inzwischen habe sie das Land verlassen.

Die islamischen Gesetze im Iran schreiben strenge Kleidungsvorschriften vor. Frauen werden bei Verstößen regelmäßig hart bestraft. Trotzdem ignorieren immer mehr Iranerinnen seit den Protesten im Herbst 2022 diese strengen islamischen Vorschriften. Religiöse Hardliner versuchen dagegen anzukämpfen. Ein neues Gesetz sieht drakonische Strafen vor. Das Parlament hat die Reform bereits verabschiedet, sie ist jedoch bisher noch nicht in Kraft getreten.

dpa