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Elterngeldempfänger in Deutschland sinkt auf 1,67 Millionen im Jahr 2024

Die Zahl der Empfänger sank um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Anteil von Elterngeld Plus zunahm.

Weniger Menschen bekamen 2024 Elterngeld. (Symbolbild)
Foto: Peter Kneffel/dpa

Etwa 1,67 Millionen Elterngeldempfänger gab es im vergangenen Jahr in Deutschland. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist die Zahl um etwa 95.000 Personen oder 5,4 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gab. Somit ist der Wert bereits im dritten Jahr in Folge rückläufig und lag 2024 etwa 10,6 Prozent niedriger als 2021.

Im Vergleich dazu verringerte sich die Anzahl der Geburten im gleichen Zeitraum laut vorläufigen Angaben um ungefähr 15 Prozent. Das Elterngeld ist die Lohnersatzleistung, die Mütter und Väter erhalten, wenn sie nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben.

Elterngeld Plus wird beliebter

Der Zuwachs beim Elterngeld Plus wurde jedoch immer stärker nachgefragt. Laut Statistikern planten 613.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld im Jahr 2024, Elterngeld Plus in Anspruch zu nehmen – 42,3 Prozent der berechtigten Mütter und 20,6 Prozent der Väter. Insgesamt planten 36,7 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger von Elterngeld, die bei ihrem Elterngeldbezug zumindest anteilig auch Elterngeld Plus einplanten, (2023: 34,8 Prozent).

Das Elterngeld Plus wurde im Jahr 2016 eingeführt und wird laut Angaben des Bundesamts monatlich in geringerer Höhe als das Basiselterngeld gezahlt, dafür aber über einen längeren Zeitraum, sodass der Gesamtbetrag gleich bleibt.

Unterschiede bei Vätern in den Bundesländern

Der Väteranteil an den Elterngeldbeziehern ging im Jahr 2024 leicht zurück auf 25,8 Prozent (2023: 26,2 Prozent). «Dies ist der erste nennenswerte Rückgang», hieß es. Seit 2015 sei der Väteranteil kontinuierlich angestiegen, damals hatte er noch bei 20,9 Prozent gelegen.

Der Väteranteil gibt an, wie viele männliche Bezieher es unter allen Empfängern gibt. Er betrüge also genau 50 %, wenn sowohl Väter als auch Mütter gleichermaßen Elterngeld für ihre Kinder beantragen würden.

Im Vergleich der Bundesländer war Sachsen auch im Jahr 2024 mit einem Väteranteil von 29,5 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt von Baden-Württemberg (28,1 Prozent) und Bayern (27,8 Prozent). Das Saarland hatte mit 20,6 Prozent den niedrigsten Väteranteil im Jahr 2024, ebenfalls wie im Vorjahr.

Im Jahr 2024 betrug die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs bei Frauen unverändert 14,8 Monate. Im Gegensatz dazu war die durchschnittliche Bezugsdauer, die von Männern angestrebt wurde, mit 3,8 Monaten deutlich kürzer.

Diskussion ums Elterngeld

Das Elterngeld wird ab April 2025 nur noch an Alleinerziehende und Paare gezahlt, die ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von höchstens 175.000 Euro haben. Diese neue Grenze gilt für Kinder, die am oder nach dem 1. April geboren werden. Die Grenze wurde bereits im April 2024 auf 250.000 Euro gesenkt. Zuvor lag sie bei 300.000 Euro.

In Anbetracht dieser Kürzungen entstand kürzlich eine Debatte über die vollständige Abschaffung des Elterngeldes. Landkreistag-Präsident Achim Brötel und Clemens Fuest vom ifo-Institut forderten unter anderem die Streichung.

dpa