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Russland: Ukraine greift wieder mit ATACMS-Raketen an

Kiew setzt wieder US-Raketen vom Typ ATACMS im russischen Hinterland ein – Berichten zufolge erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump. Moskau bestätigt Angaben aus Kiew und schlägt zurück.

Charkiw liegt nahe der russischen Grenze und wird immer wieder beschossen. (Archivbild)
Foto: Anatolii Lysianskyi/AP/dpa

Die Ukraine hat erneut mit US-Raketen des Typs ATACMS das russische Hinterland angegriffen – diesmal die Region Woronesch. Das russische Verteidigungsministerium hat die Angaben des ukrainischen Generalstabs zum Einsatz dieser weitreichenden Raketen bestätigt. Insgesamt wurden vier ATACMS zerstört. Nach Angaben des Ministeriums in Moskau wurden durch Trümmerteile abgeschossener Raketen das Dach eines gerontologischen Zentrums, ein Waisenhaus und ein Privatgrundstück getroffen. Es gab keine Todesopfer oder Verletzten unter der Zivilbevölkerung.

Kiew gab am Dienstag bekannt, dass Angriffe gegen militärische Ziele im russischen Hinterland stattgefunden haben, ohne Details zu nennen. Laut Medienberichten befindet sich in Woronesch ein Militärflugplatz, von dem aus Angriffe auf die Ukraine mit Kampfjets vom Typ Su-34 durchgeführt werden. Das Ministerium in Moskau behauptete hingegen, dass Kiew zivile Ziele mit US-Raketen angegriffen habe.

Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im September erklärte US-Präsident Donald Trump angeblich seine Bereitschaft, die Beschränkungen für den Einsatz weitreichender US-Raketen aufzuheben. Laut russischen Medien handelt es sich nun um den ersten Einsatz der ATACMS-Raketen seit Trumps Amtsantritt. Unter Trumps Vorgänger Joe Biden hatte es bereits ähnliche Angriffe gegen Ziele in Russland gegeben.

Russland: Abschussanlagen im Gebiet Charkiw zerstört

Laut russischen Angaben wurden alle ATACMS-Raketen von der Luftabwehr abgeschossen. Das Ministerium veröffentlichte zunächst nicht überprüfbare Fotos, die die Überreste der zerstörten Raketen zeigen sollen.

Das russische Verteidigungsministerium behauptete auch, dass es erfolgreich einen Gegenschlag mit Iskander-Raketen gegen die Startrampen für die US-Raketen im ukrainischen Gebiet Charkiw durchgeführt habe. Es wurde berichtet, dass die Anlagen zerstört worden seien. Ein Video, das angeblich den Abschuss der Rampen zeigt, konnte zunächst nicht überprüft werden.

Es gab keine Bestätigung von ukrainischer Seite für die Zerstörung der Anlagen. Dennoch wurden nach russischen Angriffen im Gebiet Charkiw mehr als 30 Verletzte gemeldet, es kam zu schweren Zerstörungen an Gebäuden und ausgebrannten Autos.

Seit mehr als dreieinhalb Jahren verteidigt sich die Ukraine mit westlicher Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg.

dpa