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Zeuge bestätigt: Trump half bei Beseitigung unliebsamer Geschichten

Der ehemalige Herausgeber des Boulevardblattes «National Enquirer» bestätigte vor Gericht, dass er Trump half, negative Berichte vor der US-Wahl 2016 zu beseitigen.

Donald Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Doch derzeit sitzt er bei seinem eigenen Strafprozess im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar.
Foto: Brendan McDermid/Pool Reuters/AP/dpa

Ein wichtiger Zeuge im Prozess gegen Donald Trump wegen Schweigegeld für eine Pornodarstellerin hat bestätigt, dass er dem ehemaligen US-Präsidenten geholfen hat, unerwünschte Geschichten vor der US-Wahl 2016 aus dem Weg zu räumen.

Der ehemalige Herausgeber des Trump-nahen Boulevardblattes «National Enquirer», David Pecker, sagte vor Gericht in New York, er habe Mitte August 2015 an einem Treffen mit Trump und dessen Anwalt Michael Cohen teilgenommen. Dort habe Pecker zugesagt, alle negativen Gerüchte über Trump oder «über Frauen, die Geschichten verkaufen wollen», sofort an Anwalt Cohen melden zu wollen. Damit habe Cohen potenziell schädliche Berichte «beseitigen» können.

Die Anklage lautet, dass Trump versucht hat, den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen, indem er 130.000 Dollar Schweigegeld an die Sex-Darstellerin Daniels zahlte. Obwohl die Transaktion selbst nicht illegal war, wird behauptet, dass Trump bei der Rückzahlung des Geldes an seinen Anwalt Cohen Geschäftsunterlagen gefälscht hat, um den eigentlichen Zweck zu verbergen.

Prozess könnte US-Wahlkampf beeinflussen

Es ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der USA. Bei einer Verurteilung könnte Trump mit mehreren Jahren Haft bestraft werden; jedoch könnte die Strafe auch zur Bewährung ausgesetzt werden. Eine Geldstrafe ist ebenfalls eine Möglichkeit. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump strebt an, im November erneut zum Präsidenten gewählt zu werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.

Die Staatsanwaltschaft möchte durch die Befragung von Pecker ihre Behauptung unterstützen, dass Trumps Ziel darin bestand, seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen, um bei der Abstimmung im November 2016 bessere Chancen zu haben. Dies soll einer möglichen Verteidigungsargumentation entgegenwirken, wonach Trump bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darauf abzielte, seine Familie zu schützen, und es sich also um eine private Zahlung ohne Bezug zur US-Wahl handelte.

dpa