Die Zahl der Zuzüge von Syrerinnen und Syrern verringerte sich um 46,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig kehrten mehr Syrer in ihre Heimat zurück.
Deutlicher Rückgang: Syrische Zuwanderung nach Deutschland sinkt um fast die Hälfte

Seit dem Sturz des Assad-Regimes Ende 2024 hat der Zuzug syrischer Staatsangehöriger nach Deutschland deutlich abgenommen. Ihre Zahl sank im laufenden Jahr um 46,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Ergebnisse der Wanderungsstatistik mitteilte.
Laut den Angaben der Meldebehörden gab es von Januar bis September 2025 etwa 40.000 Zuzüge von Syrerinnen und Syrern. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es über 74.600.
Zahl der Zurückkehrenden steigt um mehr als ein Drittel
Die Anzahl der Rückkehrer aus Syrien stieg laut Statistik um mehr als ein Drittel (plus 35,3 Prozent). Von Januar bis September 2025 wurden 21.800 Abreisen von Syrern verzeichnet, im Vergleich zu 16.100 im Vorjahreszeitraum.
Das Bundesamt teilt mit, dass die Zahlen keine Informationen über die Gründe oder den eventuellen Asyl- oder Schutzstatus der Abwandernden und Zuwandernden liefern.
Unter dem Strich kamen 2025 bisher 18.100 Menschen
Laut den Angaben sank die Nettozuwanderung – das sind die Zuzüge abzüglich der Fortzüge – deutlich von 58.500 Menschen zwischen Januar und September 2024 auf 18.100 im aktuellen Jahr.
Die Anzahl der Asylanträge sank um etwa 67 Prozent: Bis Ende September 2025 gab es 19.200 Anträge, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 58.400. Syrer und Syrerinnen stellten jedoch weiterhin die größte Gruppe (21,9 Prozent) der Asylsuchenden in Deutschland dar.
Die Zahlen für die Europäische Union bis Ende Juli zeigen ein ähnliches Bild: Laut der Mitteilung wurden hier rund 26.200 Asylanträge von Syrern gestellt, was einem Rückgang von knapp 69 Prozent entspricht.
Die meisten Asylanträge in Deutschland gestellt
Syrien war unter den Herkunftsländern von Asylsuchenden in der EU nur noch an dritter Stelle (7 Prozent) nach Venezuela (14 Prozent) und Afghanistan (9 Prozent). Bis Ende Juli 2025 wurden mehr als die Hälfte (61 Prozent) der Anträge von Syrerinnen und Syrern in Deutschland gestellt.
Innerhalb Deutschlands machten Syrerinnen und Syrer Ende 2024 mit etwa 713.000 Menschen fast 22 Prozent der Gesamtzahl der Schutzsuchenden aus. Sie waren die zweitgrößte Gruppe nach Ukrainerinnen und Ukrainern – diese Zahlen dürften jedoch bisher kaum die Entwicklungen nach dem Regimewechsel in Syrien widerspiegeln, wie das Bundesamt berichtet.
Die meisten Schutzsuchenden schon länger in Deutschland
Laut Statistik leben die meisten syrischen Schutzsuchenden bereits seit einiger Zeit in Deutschland: Fast die Hälfte von ihnen (48 Prozent) kam in den Jahren vor und einschließlich 2016 erstmals nach Deutschland. 12 Prozent wurden in Deutschland geboren.
Die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der syrischen Schutzsuchenden hatte Ende 2024 einen anerkannten Schutzstatus. Bei 92 Prozent war dieser Status zeitlich begrenzt. Bei 9 Prozent war der Schutzstatus noch offen, ein Prozent hatten laut Statistik einen abgelehnten Schutzstatus.
57 Prozent der Menschen aus Syrien männlich
Etwa 1,22 Millionen Menschen mit Wurzeln in Syrien waren laut Mikrozensus 2024 in Deutschland ansässig. 81 Prozent von ihnen sind selbst eingewandert, während 19 Prozent angaben, dass ihre Eltern eingewandert sind. Das durchschnittliche Alter dieser Gruppe beträgt 26,6 Jahre, wobei 57 Prozent männlich sind.
Fast ein Viertel der Menschen mit syrischer Einwanderungsgeschichte hatte zu diesem Zeitpunkt einen deutschen Pass. Unter den Personen im entsprechenden Alter waren 46 Prozent berufstätig, während weitere 17 Prozent entweder in der Schule waren oder eine Ausbildung absolvierten.








