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Abschied 2025: Diese prominenten Gesichter haben uns verlassen

Ein Jahr voller Abschiede: Von Jazz-Legenden bis Filmikonen – diese prominenten Gesichter mussten wir in 2025 für immer gehen lassen. Erfahre hier, woher sie kamen, was sie berühmt machte und welche Lücke sie hinterlassen.

Jean-Marie Le Pen (♰96 Jahre)

Von © European Union, 1998 – 2025, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=155478868

Jean-Marie Le Pen (20. Juni 1928 – 2. April 2025) war einer der umstrittensten Politiker Frankreichs der Nachkriegszeit und prägte über Jahrzehnte hinweg die rechtspopulistische Landschaft Europas. Geboren in La Trinité-sur-Mer in der Bretagne, wuchs Le Pen als Sohn eines Fischhändlers auf und diente im Indochinakrieg sowie im Algerienkrieg. 1972 gründete er den Front National (heute Rassemblement National), den er bis 2011 als Vorsitzender anführte. Le Pen vertrat eine nationalistische, einwanderungskritische und EU-skeptische Agenda, die ihm sowohl massive Unterstützung als auch scharfe Ablehnung einbrachte. Besonders umstritten waren seine wiederholten Äußerungen zum Holocaust, die ihn mehrfach vor Gericht brachten und große Proteste auslösten. Bei der Präsidentschaftswahl 2002 sorgte er international für Aufsehen, als er überraschend in die Stichwahl gegen Jacques Chirac einzog. 2015 wurde er nach einem innerparteilichen Machtkampf von seiner Tochter Marine Le Pen aus der Partei ausgeschlossen. Jean-Marie Le Pen starb im Alter von 96 Jahren in Paris. Trotz – oder gerade wegen – seiner polarisierenden Wirkung bleibt er eine zentrale Figur der französischen Nachkriegspolitik.

David Lynch (♰78 Jahre)

Von Georges Biard, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59768294

David Lynch (20. Januar 1946 – 2025) war ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Maler und Musiker, der mit seinem unverwechselbaren Stil das moderne Arthouse-Kino prägte. Geboren in Missoula, Montana, entwickelte Lynch früh ein Faible für Malerei und experimentelle Kunst, bevor er am American Film Institute in Los Angeles Film studierte. Sein Durchbruch gelang ihm 1977 mit dem surrealen Horrordrama Eraserhead, das rasch Kultstatus erlangte. Es folgten stilprägende Werke wie Der Elefantenmensch (1980), Blue Velvet (1986), Mulholland Drive (2001) und die Mystery-Serie Twin Peaks, die ihn auch international bekannt machte. Lynch wurde für seine dichte, traumähnliche Bildsprache, seine radikalen Erzähltechniken und die musikalische Zusammenarbeit mit Angelo Badalamenti gefeiert. Zahlreiche seiner Filme gelten als Meisterwerke des surrealistischen Kinos. Obwohl er nie einen Oscar gewann, wurde er mit der Goldenen Palme von Cannes, dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk und 2020 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Lynch war auch als bildender Künstler, Fotograf und Autor aktiv und betrieb seit den 2000er-Jahren ein Zentrum zur Förderung der Transzendentalen Meditation. Er starb 2025 im Alter von 79 Jahren in Kalifornien – ein Visionär, der das Kino auf eine neue, tiefere Bewusstseinsebene gehoben hat.

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TS