Österreich nimmt am Samstag Abschied von Baumeister, Unternehmer und Opernball-Star Richard „Mörtel“ Lugner. Alle Details zur Trauerfeier im Wiener Stephansdom und zur Beerdigung.
Abschied von Richard Lugner: So läuft die Trauerfeier in Wien ab
Der Wiener Geschäftsmann Richard „Mörtel“ Lugner (1932-2024) verstarb am 12. August im Alter von 91 Jahren in seiner Villa in Wien-Döbling. In einer auf Instagram veröffentlichten Traueranzeige wurde mitgeteilt, dass er „friedlich entschlafen“ sei. Am Samstag, den 31. August, nimmt Österreich Abschied von diesem Wiener Original. Geplant sind eine große Trauerfeier im Wiener Stephansdom und eine private Beerdigung. Diese Einzelheiten sind bekannt.
8 Uhr – Totenfeier und Aufbahrung
Wie österreichischen Medien unter Berufung auf die Presseagentur „APA“ melden, beginnt Lugners letzte öffentliche Reise um 8 Uhr. Dann wird der Sarg begleitet von den Angehörigen durch das „Riesentor“, den Haupteingang, in den Stephansdom getragen. Dort wird der Leichnam des Verstorbenen öffentlich aufgebahrt.
Auf dem Sarg soll sein berühmter Opernball-Zylinder liegen – das war Lugners Wunsch. Die Totenwache wird von Personenschützer Christian Löschnigg gehalten. Über 15 Jahre lang haben er und sein Team Lugner und seine prominenten Gäste beim Opernball in der Loge beschützt.
„Alle Wiener, ganz Österreich und darüber hinaus“ seien eingeladen, gemeinsam im Stillen von Lugner Abschied zu nehmen, hieß es zu den Aufbahrungsplänen schon kurz nach seinem Tod.
9 Uhr – Gedenkstunde
Die eigentliche Gedenkstunde startet um 9 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wird Dompfarrer Toni Faber die Trauergäste willkommen heißen. Nach mehreren Reden, darunter von politischen Persönlichkeiten und der Wiener Schauspielerin Edith Leyrer (77, bekannt aus „Schlosshotel Orth“), wird der österreichische Rockmusiker Dennis Jale „Always on my Mind“ und „Candle in the Wind“ vortragen.
Letzteres Stück soll eine „extra für den Baumeister adaptierte Version des Liedes“ sein, das von Sir Elton John (77) einst für Marilyn Monroe (1926-1962) geschrieben und für Prinzessin Diana (1961-1997) umgeschrieben worden war.
10 Uhr – Auszug aus dem Dom
Zu den Klängen der Fächerpolonaise, die eine weitere Anspielung auf den Opernball darstellt, soll der Sarg um 10 Uhr wieder durch das Riesentor aus dem Dom hinausgetragen werden. Vor der Kirche wird dann der Radetzkymarsch gespielt. Unter dem Läuten der Glocken des Stephansdoms wird der Sarg danach in den Leichenwagen gehoben.
Trauer-Konvoi durch Wien – circa 10:30 Uhr an der Staatsoper
Anschließend wird der Leichenwagen von mehreren Autos begleitet, die „die zwei größten Bühnen des Baumeisters ansteuern“. Gegen 10:30 Uhr wird der Konvoi vor der Wiener Staatsoper erwartet. Der Trauerzug wird dann weiter zum Einkaufszentrum Lugner City fahren, wo die Ankunft um 11:45 Uhr geplant ist. Dort endet der öffentliche Teil der Trauerfeierlichkeiten. Das Kondolenzbuch soll jedoch weiterhin vor Ort ausliegen.
Außerdem gibt es ein Online-Kondolenzbuch, in dem Abschiedsgrüße und Anteilnahmebekundungen hinterlassen werden können. Sowohl Richard Lugners letzter Opernball-Gast, US-Schauspielerin Priscilla Presley (79), als auch Opernball-Gast 2020, die Italienerin Ornella Muti (68), trugen sich bereits in das Online-Kondolenzbuch ein. Muti schrieb am Donnerstag: „Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Richard Lugner erfahren. Ein außergewöhnlicher Mensch hat uns verlassen, der in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen hat. Er war ein wunderbarer Tänzer und Gentleman der alten Schule. Seine Herzlichkeit und sein Humor haben ihm nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus Freunde und Bewunderer gebracht.“
Beisetzung in Wien-Döbling
Die eigentliche Beisetzung von Richard Lugner, der sechsmal den Bund der Ehe einging, zuletzt im Juni 2024, findet nach der öffentlichen Trauerfeier „im engsten Familien- und Freundeskreis“ statt. Seine letzte Ruhestätte findet er nach einer weiteren privaten Trauerfeier in der Kirche Kaasgraben in einer Gruft am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling.
Öffentlichkeit und Medienvertreter seien von der Familie „inständig darum gebeten worden, ihre Privatsphäre zu achten“, heißt es. Und weiter: „Die rund 200 geladenen Gäste“ habe Lugner vor seinem Tod noch selbst ausgesucht.