Den beschuldigten Medizinern drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ein Promiportal enthüllt ein Netzwerk krimineller Ärzte, die zahlungskräftige Stars mit Drogen versorgen.
Ärzte wegen Matthew Perrys Tod vor Gericht: Ketamin-Skandal in Hollywood aufgedeckt
Derzeit stehen fünf Personen, darunter zwei Ärzte, vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, den “Friends”-Star Matthew Perry (1969-2023) über Monate hinweg mit Ketamin versorgt zu haben, was letztlich im Oktober 2023 zu seinem Tod in seinem Pool führte. Medienberichten zufolge drohen insbesondere den Ärzten erhebliche Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren, da sie das hochgefährliche Anästhetikum ohne jegliche medizinische Notwendigkeit an Perry abgegeben haben sollen.
Wie nun darüber hinaus das Promiportal “TMZ” berichtet, könnten die beiden angeklagten Ärzte jedoch nur die Spitze eines riesigen Eisberges in Hollywood sein. Demnach existiere ein ganzes Netz an kriminellen Medizinern, die zahlungskräftige Prominente in Los Angeles mit Drogen versorgen. In einer Doku will das Portal aufgedeckt haben, dass die beiden angeklagten Ärzte somit keine Einzelfälle seien, sondern lediglich “Teil eines ausgeklügelten, geheimen Promi-Drogenrings”.
Die gesamte Dokumentation “TMZ Investigates Matthew Perry and the Secret Celebrity Drug Ring” wird am Montag, dem 16. September, auf dem Sender Fox ausgestrahlt. Unter anderem kommen darin auch Stars wie Kelly Osbourne (39) zu Wort, die offen über Ärzte spricht, die gegen Zahlungen Rezepte an prominente Drogenabhängige ausstellen. Es sei ein Millionengeschäft. Auch der “Jackass”-Star und ehemalige Süchtige Brandon Novak (45) bestätigt genau diese Vorgehensweise. Er selbst habe in Arztpraxen gegen Geld Drogen erhalten. Auch ganze Rehazentren seien in dieses Netzwerk eingebunden.
Matthew Perry ließ sich bis zu seinem Tod täglich Ketamin spritzen
Perry sprach schon Jahre vor seinem Drogentod offen über seine Suchtprobleme und schrieb ausführlich darüber in seinen 2022 veröffentlichten Memoiren. Er war bereits mit 18 Jahren alkoholabhängig und konsumierte später exzessiv Tabletten wie Oxycodon und Xanax. Schon in den 90er-Jahren litt er deswegen unter schweren gesundheitlichen Problemen und musste sich insgesamt 14 Mal operieren lassen, unter anderem an der Bauchspeicheldrüse und am Darm.
An seinem Tiefpunkt – nach dem Ende der Erfolgsserie “Friends” 2003 – habe er bis zu 55 Opioid-Tabletten täglich eingenommen. Insgesamt habe er 64 Entziehungskuren durchlaufen, 15 Rehas, war in der Psychiatrie und habe etwa 6.000 Treffen der Anonymen Alkoholiker besucht. Dennoch galt er zumindest in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren als clean. Erst nach seinem Tod wurde bekannt, dass dies offenbar nicht stimmte: Im September 2023 habe er laut Staatsanwaltschaft seinen Assistenten gebeten, ihm Ketamin zu besorgen. Dieser erklärte bei einer Befragung, dass sich Perry vor seinem Tod sechs bis achtmal pro Tag Ketamin spritzte.