Der ehemalige Starkoch verliert wegen neuer Anklagen alle Haftprivilegien. Sein Anwalt kritisiert die bayerische Justiz für die harte Vorgehensweise.
Alfons Schuhbeck verbringt Weihnachten ohne Freigang im Gefängnis
Der ehemalige Fernsehkoch Alfons Schuhbeck (75) muss die Weihnachtsfeiertage auch dieses Jahr hinter Gittern verbringen – und das offenbar ganz ohne Freigang. Aufgrund einer neuen Anklage wurden dem 75-Jährigen, der seit August 2023 in Haft ist, jegliche Privilegien entzogen. Das bestätigte sein Anwalt Nicolas Stieger der “Bild”-Zeitung. “Herr Schuhbeck hat wegen der neuen Ermittlungen alle Annehmlichkeiten wie etwa Freigänge am Wochenende verloren. Er darf an Weihnachten nicht mal stundenweise das Gefängnis verlassen”, wird er zitiert.
“Klar, dass es Schuhbeck nicht gut geht”
Stieger betont zudem, dass die bayerische Justiz seiner Meinung nach viel zu hart mit seinem Klienten umgeht. “Das steht in keinem Verhältnis zu seiner Verurteilung und den aktuellen Vorwürfen. Bei Herrn Schuhbeck ist Fluchtgefahr doch völlig ausgeschlossen, deswegen ist das für mich absolut daneben”, sagte er der dem Boulevardblatt.
Schuhbeck dürfe aktuell zweimal im Monat Besuch empfangen, wegen Weihnachten seien nicht mehr Besuche erlaubt. Stieger fügte hinzu, dass es angesichts dieser Umstände “natürlich klar” sei, “dass es Schuhbeck nicht gut geht”.
Seit August 2023 in Haft
Im Juni 2023 wurde Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Im August desselben Jahres begann er seine Haft in der JVA Landsberg am Lech. Sechs Monate danach durfte er in die offenere Außenstelle in Rothenfeld bei Andechs wechseln und erhielt Lockerungen wie Freigänge. In der JVA Rothenfeld darf der ehemalige Starkoch zwar weiterhin bleiben, jedoch wurden ihm die Freigänge entzogen.
Am 14. Oktober 2024 hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen Alfons Schuhbeck erhoben. Ihm wird Insolvenzverschleppung in neun Fällen, Betrug in vier Fällen, versuchter Betrug in fünf Fällen, Subventionsbetrug in 19 Fällen sowie das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in 479 Fällen vorgeworfen.
Ein Datum für den Prozess scheint noch nicht festzustehen.