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Betrugsvorwürfe trieben Claudia Pechstein fast in den Wahnsinn

Claudia Pechstein kämpft seit gut 15 Jahren gegen den Eislauf-Weltverband ISU. Wie sehr die Vorwürfe angeblichen Dopings sie beeinflusst haben, hat die Eisschnellläuferin jetzt vor Gericht erklärt.

Claudia Pechstein im Jahr 2014 in Sotschi.
Foto: imago images/Depositphotos/man_kelly

Claudia Pechstein (52) hat vor dem Oberlandesgericht München dargelegt, wie stark die bereits vor vielen Jahren erhobenen Betrugsvorwürfe ihr Leben beeinflusst haben. Laut Medienberichten hat der langwierige Rechtsstreit um die Dopingsperre der Eisschnellläuferin und fünffachen Olympiasiegerin am Donnerstag in München jedoch noch immer keinen Abschluss gefunden.

Laut „Welt“ wurde die Angelegenheit, bei der es um Schmerzensgeld und Schadenersatz in Millionenhöhe geht, auf Mitte Februar verschoben. Pechstein hat den Eislauf-Weltverband ISU verklagt, da sie die gegen sie verhängte Doping-Sperre für ungerecht hält, und kämpft seit etwa 15 Jahren mit rechtlichen Mitteln um ihren Ruf.

Der Verband hatte Pechstein 2009 aufgrund auffälliger Blutwerte gesperrt, die Sportlerin hatte die Dopingvorwürfe jedoch stets bestritten und mit einer vererbten Blutanomalie erklärt. Die „Sportschau“ nennt die Angelegenheit den „langwierigsten Justizfall der Sportgeschichte“.

Pechstein wurde mehr als 700 Mal getestet

„Vor 5.837 Tagen habe ich erfahren, dass in meinem Körper etwas nicht der Norm entspricht“, habe Pechstein laut „Welt“ jetzt vor Gericht in München erklärt. Sie sei angeklagt worden, zehn Jahre lang gedopt zu haben. „Der Gedanken, dass mich alle für eine Betrügerin halten, hat mich in den Wahnsinn getrieben. Tagelang konnte ich nichts essen, habe geweint, war verzweifelt“, erzählte sie demnach weiter. Pechstein habe gesagt, dass sie Suizid begehen wollte, was sie glücklicherweise nicht getan habe. Sie habe „gegen das Unrecht gekämpft. Unrecht, das ist das, was mir angetan wurde.“

Pechstein sei mehr als 700 Mal getestet worden, auch wenn sie „nie gedopt, nie manipuliert“ habe. „Trotzdem wurde mein Haus durchsucht, mein Computer beschlagnahmt, mein Telefon abgehört, alles, ohne ein einziges Indiz gegen mich zu finden. Wie auch?“ Die Sportlerin zeigte sich Berichten zufolge für einen Vergleich offen, dazu sei es am 24. Oktober vor Gericht aber nicht gekommen.

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/111 0 111 bietet die Telefonseelsorge Unterstützung bei Depressionen an.

spoton