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BR-Moderator und Musiker Carl-Ludwig Reichert ist tot

Carl-Ludwig Reichert führte ein facettenreiches Leben und hinterlässt ein reiches Erbe in der Welt der Kunst und Kultur. Mit großer Trauer bestätigen Familie und enge Freunde dem BR, dass Carl-Ludwig Reichert im Alter von 77 Jahren verstorben ist.

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Foto: Depositphotos

Ein Kollege äußerte einmal über Herrn Reichert: “Er gleicht einem Entdecker von Schätzen, der nicht nur sucht, sondern auch findet und dabei eine Vielzahl von Dingen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenträgt.”

Diese Beschreibung trifft zweifellos zu. Geboren im Jahr 1946 in Ingolstadt, war Reichert ein Multitalent, das sich als Musiker, Dichter, Privatgelehrter und Schriftsteller sah. Darüber hinaus war er langjähriger Moderator und Autor beim BR-Radio und der Gründer der Mundart-Band Sparifankal. Leider ist er nun verstorben.

“Abstruses Konzept” – Die Mundart-Band Sparifankal

Reichert begann seine Tätigkeit beim Bayerischen Rundfunk im Jahr 1970, als er noch Student war. Sein erster Einsatz war in der damals berühmten Radiosendung “Pop Sunday”, die jeden Sonntag ausgestrahlt wurde. Bereits 1972 gründete er seine erste Band, und auch wenn es schon oft gesagt wurde, es ist schwer zu leugnen, dass “Sparifankal” wirklich legendär waren. Oder wie Reichert selbst später in seiner Karriere, als er auch in anderen Bands aktiv war, ausdrückte: “Das Konzept von ‘Sparifankal’ war zu der Zeit ziemlich abwegig. Denn in dieser Band wurde tatsächlich in bayerischem Dialekt gesungen.”

Im Jahr 1975 trat Reichert schließlich fest in die Welt des Radios ein und wurde Teil der Sendung “Club 16”, aus der später der Zündfunk hervorging. In dieser Zeit gestaltete er das Programm maßgeblich und brachte seine Leidenschaft für Musik sowie seinen freigeistigen Geist ein. Nebenbei war er sogar in einem Wanderzirkus unterwegs und führte Recherchen über die Schriftstellerin Marieluise Fleißer durch, die ebenfalls aus Ingolstadt stammte.

Vielseitig und Interessiert

Aufgrund seiner Rolle als Entdecker von Schätzen, Zeuge der aufregenden 1970er Jahre und seiner Fähigkeit, diese Schätze zu finden, war Reichert auch eine begehrte Gesprächsperson. Er trat sowohl bei ARD-Alpha als auch in der legendären Talkshow “Eins zu Eins” auf Bayern 2 als gefragter Gast auf.

Die Sendungen, die aus seinen aufwendigen Recherchen entstanden, seine Hörspiele und seine Bücher werden weiterhin sein Vermächtnis bewahren. Doch Carl-Ludwig Reichert selbst verstarb am späten Montagabend im Alter von 77 Jahren infolge eines Schlaganfalls, wie seine Witwe bestätigte.

TS
Quellen: br