Der kanadische Musiker begeistert seit Jahrzehnten mit zeitlosem Wohlfühl-Rock und füllt weltweit Arenen. Nebenbei hat er sich als erfolgreicher Fotograf etabliert.
Bryan Adams: Rockstar und Fotograf mit unermüdlicher Energie
Alles deutet darauf hin, dass Bryan Adams an seinem heutigen 65. Geburtstag ein rundum glücklicher Rockstar ist – und wie gewohnt ein besonders fleißiger. Am gestrigen 4. November absolvierte er im Rahmen seiner “So Happy It Hurts Tour” ein Konzert in der Münchner Olympiahalle. Am Tag nach seinem Geburtstag steht er dann schon wieder im italienischen Bozen auf der Bühne, um am 7. November zurück in München den “Bambi” in der Kategorie “Legende” verliehen zu bekommen. Danach wird Adams unverzüglich seine schier endlose “So happy it hurts Tour” weiterrocken, die ihn bereits seit 2022 um den gesamten Erdball führt und erst im März 2025 ihr Ende finden soll.
Meister des zeitlosen Wohlfühl-Rocks
Warum der kanadische Rockstar auch rund 45 Jahre nach seinem Karrierestart immer noch problemlos die größten Arenen füllen kann, erklärt sich vor allem durch sein gut verkäufliches musikalisches Produkt, das er auf jedem seiner bisher 15 Studioalben stets zuverlässig ablieferte. Zu seinen größten Hits zählen unter anderem “Summer Of ’69”, “Everything I Do” oder “Please Forgive Me”. Im Wortlaut der “Bambi”-Jury heißt es dazu treffend: “Seit mehr als vier Jahrzehnten ist sein melodiöser Rock eine Konstante, mit herzlichen Songs, die unsere Gefühle direkt ansprechen. Adams ist ein Meister des zeitlosen Wohlfühl-Rocks, der uns mit unwiderstehlichen Ohrwürmern, die uns zum Mitsingen, Mitfühlen und Schwelgen in Erinnerungen bringen, in seine Welt zieht.”
“So Happy It Hurts”
Bryan Adams versteht es hervorragend, Stimmungen zu schaffen, wobei er die melancholischeren Stimmungen gerne anderen überlässt. Sein letztes Album “So Happy It Hurts” aus dem Jahr 2022 deutet bereits im Titel darauf hin, dass es besonders fröhlich und energiegeladen ist. Es wurde jedoch unter den schwierigen Bedingungen der Hochphase der Corona-Pandemie produziert.
Da seinerzeit die direkte Arbeit mit seiner Band nicht möglich war, spielte Adams kurzerhand das gesamte Album im Alleingang ein. Wie er dem Magazin “Rock Cellar” berichtete, kam Pause zu machen für ihn überhaupt nicht in Frage. “Ich habe mich direkt in die Arbeit an einem Album gestürzt”, so der Rockstar. “Ich habe keine Sekunde verloren, sondern mich direkt an die Arbeit gemacht und all die Bierdeckel mit Ideen aus meinen Taschen geholt, um sie aufzuhängen und dann einen nach dem anderen durchzugehen, bis ich ungefähr sechs oder sieben Songs hatte.”
Dass das Album am Ende besonders fröhlich ausfiel, habe im Rückblick vielleicht gerade daran gelegen, dass er es ohne Band einspielte. “Es hat wirklich Spaß gemacht”, so Adams, “meinen Traum wahr werden zu lassen und selbst Schlagzeuger zu sein, um dann jedes Stück der Platte einzeln zu strukturieren, bis es wie ein Song oder wie ein Album klang”.
Zweite Mega-Karriere als Fotograf
Bryan Adams ist bekannt dafür, dass er stets voller Energie und mit erstaunlich guter Laune an seinen Projekten arbeitet. Dies beweist er seit mehr als zwanzig Jahren auch in einem weiteren kreativen Feld. Als Fotograf hat das Multitalent ein erfolgreiches zweites Standbein aufgebaut, das ihm ermöglicht, eine ganz andere Facette von sich zu präsentieren.
Seine Porträts von anderen Superstars wie Mick Jagger (81), Amy Winehouse (1983-2011), Kate Moss (50) oder Sean Penn (64) werden inzwischen in renommierten Galerien gezeigt, und sogar die verstorbene Königin Elisabeth II. (1926-2022) stand für ihn vor der Kamera. Im Jahr 2022 hatte er die Ehre, für den berühmten Pirelli-Kalender bekannte Persönlichkeiten wie Iggy Pop (77), Cher (78) oder Rita Ora (33) zu fotografieren.
Adams erwarb sich auch große Anerkennung durch fotografische Projekte, in denen er unerwartet die dunklen Seiten des Lebens thematisierte. Zum Beispiel in seinem Zyklus “Wounded – The Legacy of War”, der zwischen 2010 und 2013 entstand und für den er junge Soldaten und Soldatinnen porträtierte, die kriegsversehrt aus dem Irak oder Afghanistan zurückkehrten. Oder seine eindrucksvolle Porträt-Serie “Homeless”, die er 2019 für das US-amerikanische Obdachlosen-Magazin “The Big Issue” fotografierte.
“Jeder Job muss wirklich gut erledigt werden”
Dass er als Fotograf mittlerweile ähnliche Erfolge feiert, wie als Musiker, verwundert den Kanadier offensichtlich selbst ein wenig. Dem “Rolling Stone” sagte er Anfang des Jahres dazu: “Das ist schon seltsam. Ich denke, ich mag einfach keine halben Sachen. Wenn Sie mich heute bitten würden, Ihren Rasen zu mähen, dann würde ich das so tun, dass er danach wirklich toll aussehen würde. So war ich immer schon, jeder Job muss wirklich gut erledigt werden.”