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Herbert Sedlmeier ist tot – CDU-Politiker stirbt bei Unfall

Germering trauert: Herbert Sedlmeier, Stadtrat, Sozialreferent und engagierter Kämpfer für Inklusion, ist tot. Der beliebte CSU-Politiker starb mit 68 Jahren an den Folgen eines tragischen Unfalls – die Stadt verliert ein echtes Original mit Herz, Haltung und Humor.

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Die Stadt Germering steht unter Schock: Herbert Sedlmeier, langjähriger CSU-Stadtrat, Sozialreferent und Kreisbehindertenbeauftragter, ist im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Unfalls verstorben. „Herbie“, wie ihn viele nannten, war über Jahrzehnte hinweg eine prägende Figur in der Kommunalpolitik und ein unermüdlicher Streiter für Inklusion und soziale Gerechtigkeit.

Ein Leben für die Teilhabe

Trotz seiner Glasknochenkrankheit, die ihn an den Rollstuhl fesselte, engagierte sich Sedlmeier mit außergewöhnlicher Energie für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Er war überzeugt: „Körperliche Einschränkungen sind noch keine Behinderung – zu einer solchen werden sie oftmals erst durch ein Lebensumfeld gemacht, das sie nicht berücksichtigt.“ Daher setzte er sich vehement für barrierefreie Infrastruktur, verständliche Sprache und inklusive Maßnahmen ein.

Sein Einsatz führte unter anderem zu Verbesserungen am Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen, wo er sich für den Einbau und die Wartung von Aufzügen starkmachte. Auch auf Landesebene war er aktiv: Als Behindertenbeauftragter des Landkreises Fürstenfeldbruck und Vorsitzender des Dachverbands der bayerischen Gleichstellungsbeauftragten sammelte er Unterschriften für ein bayerisches Gleichstellungsgesetz.

Politisches und kulturelles Engagement

Sedlmeier war seit 1996 Mitglied des Germeringer Stadtrats und übernahm früh Verantwortung als Referent für Jugend und später für soziale Belange. Seine politische Arbeit war geprägt von Empathie, Humor und einer klaren Haltung. Neben der Politik war er kulturell aktiv: 1992 gründete er mit Gleichgesinnten die Bauernbühne Unterpfaffenhofen, die mit ihren frechen Inszenierungen für Aufsehen sorgte. Obwohl die Bühne 2016 mangels Nachwuchs aufgelöst wurde, bleibt sie vielen in lebhafter Erinnerung.

Reaktionen auf seinen Tod

Die Nachricht von Sedlmeiers Tod hat in Germering tiefe Betroffenheit ausgelöst. Oberbürgermeister Andreas Haas zeigte sich erschüttert: „Wenn jemand so eine Präsenz hatte wie Herbert Sedlmeier, dann ist es unfassbar, dass er nicht mehr da ist.“ Landrat Thomas Karmasin würdigte ihn als klugen Berater mit selbstironischem Humor und betonte: „Herbie war körperlich eingeschränkt, behindert war er nicht. Das hat er gar nicht zugelassen. Er wird uns fehlen.“

Auch in den sozialen Medien drückten viele ihre Trauer aus. Der Förderverein Germeringer Insel schrieb auf Facebook: „Herbert Sedlmeier (68), von allen auch einfach Herbie genannt, starb am Wochenende an den Folgen eines schweren Unfalls. Die Nachricht von seinem Tod hat uns tief betroffen gemacht.“

Ein bleibendes Vermächtnis

Für sein herausragendes Engagement wurde Sedlmeier mit der kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Doch sein größtes Vermächtnis ist das Bewusstsein, das er für die Belange von Menschen mit Behinderungen geschaffen hat. Sein Wirken hat Germering ein Stück weit barrierefreier und menschlicher gemacht.

Die Stadt Germering verliert mit Herbert Sedlmeier einen engagierten Politiker, einen humorvollen Mitmenschen und einen unermüdlichen Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. Sein Andenken wird in den Herzen vieler weiterleben.

bh
Quellen: Wochenanzeiger, Süddeutsche Zeitung, Merkur.de