Dwight Muhammad Qawi, zweifacher Box-Weltmeister und Mitglied der Hall of Fame, ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Vom Gefängnis zur Weltspitze – sein Lebensweg war ebenso außergewöhnlich wie seine Kämpfe gegen Größen wie Holyfield, Spinks und Foreman. Die Boxwelt trauert um eine Legende.
Dwight Muhammad Qawi ist tot: Box-Legende nach schwerer Krankheit gestorben

Die Boxwelt trauert um Dwight Muhammad Qawi. Der frühere Weltmeister im Halbschwer- und Cruisergewicht starb im Alter von 72 Jahren. Seine Familie bestätigte, dass er nach längerer Krankheit verstarb – er litt in den letzten Jahren an Demenz. Qawi galt als einer der härtesten und gleichzeitig charismatischsten Kämpfer seiner Generation.
Vom Gefängnis zur Weltmeisterschaft
Geboren 1953 in Baltimore als Dwight Braxton, wuchs Qawi unter schwierigen sozialen Bedingungen in Camden, New Jersey, auf. In jungen Jahren geriet er mit dem Gesetz in Konflikt und wurde wegen bewaffneten Raubs verurteilt. Während seiner Haftzeit im Rahway-Gefängnis begann er mit dem Boxen. Nach seiner Entlassung 1978 folgte eine steile Karriere im Profisport.
Weltmeister in zwei Gewichtsklassen
1981 wurde Qawi WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht. Seine aggressive, druckvolle Kampfweise brachte ihm den Spitznamen „Camden Buzzsaw“ (Kreissäge von Camden) ein. 1985 sicherte er sich den WBA-Titel im Cruisergewicht und wurde damit Weltmeister in zwei Gewichtsklassen. Seine Kämpfe galten als physisch fordernd, technisch versiert und voller Energie.
Legendäre Duelle mit Holyfield, Foreman und Spinks
Qawi trat gegen einige der größten Namen der Boxgeschichte an. Er lieferte sich zwei spektakuläre Kämpfe mit Evander Holyfield – der erste wurde 1986 als einer der besten Cruisergewichtskämpfe aller Zeiten gewertet. Gegen Michael Spinks unterlag er 1983 in einem Titelvereinigungskampf im Halbschwergewicht. 1988 stieg er sogar ins Schwergewicht auf, wo er gegen George Foreman kämpfte – trotz erheblicher körperlicher Nachteile.
Karrierebilanz und Ehrungen
Qawi bestritt insgesamt 53 Profikämpfe. Er gewann 41 davon, davon 25 durch K.o., verlor 11 und boxte einmal unentschieden. Seine aktive Karriere beendete er 1998. 2004 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen – eine der höchsten Auszeichnungen für einen Profi-Boxer.
Engagement nach dem Karriereende
Nach seinem Rückzug aus dem aktiven Sport arbeitete Qawi als Boxtrainer und betreute junge Athleten. Er setzte sich außerdem für die Resozialisierung ehemaliger Häftlinge ein und engagierte sich in der Drogenprävention. Seine eigene Biografie diente ihm dabei als eindrucksvolles Beispiel dafür, dass ein Neuanfang möglich ist.
Anteilnahme aus der Boxwelt
Weltweit äußerten sich Sportler und Funktionäre zum Tod der Boxlegende. Zahlreiche Weggefährten würdigten Qawis kämpferischen Stil, seine Disziplin und seinen Weg vom Gefängnis zur Weltspitze. Auch offizielle Stellen wie der World Boxing Council (WBC) und die International Boxing Hall of Fame sprachen der Familie ihr Beileid aus.
Ein Leben voller Wendungen
Dwight Muhammad Qawi hat die Geschichte des Boxens nicht nur durch Titelkämpfe und sportliche Erfolge geprägt, sondern auch durch seinen außergewöhnlichen Lebensweg. Vom verurteilten Straftäter zum Weltmeister – sein Schicksal steht für Veränderung, zweite Chancen und unermüdlichen Einsatz.