Sven-Göran Eriksson ist tot. Die Trainer-Legende stirbt nach einer langen Krebserkrankung im Alter von 76 Jahren. Prinz William würdigt ihn in einem Statement als „einen wahren Gentleman des Fußballs“.
Englands erster ausländischer Trainer: Sven-Göran Eriksson ist tot
Sven-Göran Eriksson ist verstorben. Der schwedische Fußballtrainer erlag am Montag, dem 26. August 2024, den Folgen einer Krebserkrankung. Er wurde 76 Jahre alt. Erikssons Familie teilte seinen Tod in einer Erklärung mit. „Sven-Göran Eriksson ist verstorben“, steht darin. „Nach langer Krankheit ist SGE am Morgen zu Hause im Kreise seiner Familie gestorben.“
Im Januar 2024 teilte Sven-Göran Eriksson mit, dass er unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei. Er hatte im Jahr zuvor von der Krankheit erfahren. Die Ärzte hatten ihm damals eine Lebenserwartung von höchstens einem Jahr prognostiziert. Der Schwede erklärte jedoch, dass er gegen den Krebs kämpfen werde.
„Ich hatte ein gutes Leben“
Erst kürzlich hatte sich Sven-Göran Eriksson in einer Amazon-Doku mit einer letzten Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt. „Ich hatte ein gutes Leben“, sagte er darin. „Ich glaube, wir alle haben Angst vor dem Tag, an dem wir sterben, aber das Leben besteht auch aus dem Tod. Man muss lernen, ihn so zu akzeptieren, wie er ist.“
„Hoffentlich werden die Leute am Ende sagen, ja, er war ein guter Mensch“, hoffte Eriksson. Auch wenn er wusste: „aber das wird nicht jeder sagen.“ Er wünschte sich aber, als „positiver Mensch“ in Erinnerung zu bleiben. Dann verabschiedete er sich: „Passt auf euch auf und achtet auf euer Leben. Und lebt es. Bye.“
Liverpool-Trainer für einen Tag als letzter Wunsch
Im März 2024 ging für Sven-Göran Eriksson ein Lebenstraum in Erfüllung. Er übernahm das Training des FC Liverpool. Der damalige Trainer Jürgen Klopp, 57 Jahre alt, überließ ihm die Trainerbank für ein Spiel der Legenden-Auswahl der Reds gegen eine Allstar-Auswahl von Ajax Amsterdam. Eriksson gewann sein letztes Spiel mit 4:2.
Obwohl Sven-Göran Eriksson kein reguläres Engagement beim FC Liverpool hatte, hatte er fast alles erreicht, was man in seinem Beruf erreichen kann. Er war der erste Ausländer, der die englische Nationalmannschaft trainierte. Von 2001 bis 2006 coachte er David Beckham (49) und andere, führte sie bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie der EM 2004 ins Viertelfinale. 2010 saß er bei der WM in Südafrika für die Elfenbeinküste auf der Trainerbank.
Sportliche Erfolge und private Skandale
Sven-Göran Eriksson ist einer der wenigen Trainer, die mit zwei verschiedenen Teams einen europäischen Wettbewerb gewinnen konnten. 1982 gewann er mit IFK Göteborg den UEFA-Cup, 1999 mit Lazio Rom den Europapokal der Pokalsieger. Der Weltenbummler hatte auch Erfolg mit Benfica Lissabon und verschiedenen italienischen Mannschaften. Sein letztes Engagement war als Trainer der philippinischen Nationalmannschaft (bis 2019).
Nach seiner Tätigkeit bei der englischen Nationalmannschaft trainierte er auf der Insel außerdem Manchester City und Leicester City. In England geriet Eriksson auch wegen Liebesaffären in die Schlagzeilen. So hatte er eine Beziehung mit der TV-Moderatorin Ulrika Jonsson (57).
Es ist traurig, vom Tod von Sven-Göran Eriksson zu hören. Ich habe ihn mehrmals als England-Manager getroffen und war immer von seinem Charisma und seiner Leidenschaft für das Spiel beeindruckt. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ein wahrer Gentleman des Spiels.
— The Prince and Princess of Wales (@KensingtonRoyal) August 26, 2024
„Ein wahrer Gentleman“: Prinz William verneigt sich
Zahlreiche Vereine, für die Sven-Göran Eriksson gearbeitet hat, verneigen sich in den sozialen Medien vor ihrem ehemaligen Trainer. Auch Prinz William (42) würdigt den Verstorbenen. „Ich habe ihn als Nationaltrainer von England mehrmals getroffen und war immer von seinem Charisma und seiner Leidenschaft für den Fußball beeindruckt“, schreibt William bei X. „Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ein wahrer Gentleman des Fußballs“, erklärte der Thronfolger weiter, der Präsident des englischen Fußballverbandes FA ist.